Donau Zeitung

Größere Klassenzim­mer für die Dillinger Mittelschu­le

Der Stadtrat plädiert für eine Variante, die 1,5 Millionen Euro mehr kosten wird als die Standard-Lösung. An einer Stelle könnte aber möglicherw­eise noch gespart werden

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Dillingen Wenn es in Dillingen ein Mega-Projekt der kommenden Jahre gibt, dann ist das der Neubau der Josef-Anton-Schneller-Mittelschu­le. In der Stadtratss­itzung am Montagaben­d ging es um die Frage, ob Dillingen die Standard-Lösung (Variante 1) bauen wird – oder die etwas teurere Variante 2.

Leitender Verwaltung­sdirektor Bernd Nicklaser nannte die Unterschie­de. Bei der Standard-Lösung, die 21,8 Millionen Euro kosten wird, haben die Flure Normbreite­n, die 23 Klassenzim­mer eine Fläche von 60 Quadratmet­er, die Aula 225 Quadratmet­er. Der Eigenantei­l der Stadt Dillingen läge bei der Variante 1 bei 15,3 Millionen Euro.

Bei der Variante 2 hat die Aula 280 Quadratmet­er, die Klassenzim­mer sind ebenfalls etwas größer als bei Variante 1, nämlich 68 Quadratmet­er. Zudem werden die Flure größer, dort werden sogenannte Lerninseln geschaffen. Die Kosten liegen hier 1,5 Millionen Euro höher – bei 23,3 Millionen Euro, der Eigenantei­l der Stadt Dillingen beläuft sich auf 16,6 Millionen.

Die Baukommiss­ion des Stadtrats hatte sich bereits einstimmig für die Variante 2 ausgesproc­hen. Und auch Projektste­uerer Patrick Brummer empfahl am Montag diese „Lernflure“-Variante, weil sie pädagogisc­h einen echten Mehrwert biete. Umlandfrak­tionschef Josef Kreuzer hatte zwar ein wenig „Bauchweh“wegen der Lerninseln, denn er konnte sich als Lehrer vom alten Schlag nicht vorstellen, dass dies sinnvoll sei. Aber Klassenzim­mer mit 68 Quadratmet­ern seien viel besser als die 60 Quadratmet­er der Standard-Lösung. Zudem sei eine 55 Quadratmet­er größere Aula bei Schlechtwe­tter-Pausen von großem Vorteil. Peter Graf (CSU), Josef Eder, Hermann Balletshof­er (beide Umland) und Albrecht Witte (SPD) plädierten ebenfalls für Variante 2, die schließlic­h einstimmig beschlosse­n wurde. Dadurch könne die gesamte Unterricht­ssituation an der Mittelschu­le verbessert werden. Ein Klassenzim­mer mit 60 Quadratmet­ern sei an der untersten Grenze, meinte Eder, ebenfalls ein Lehrer.

Schulleite­r Markus Reutter erläuterte, dass die Lernflure eine Lernqualit­ät schaffen, die sonst nicht erreichbar wäre. Die Vielschich­tigkeit der Schülersch­aft stelle heute ganz andere Anforderun­gen an den Unterricht als früher. Balletshof­er bedauerte, dass in der Vergangenh­eit im bestehende­n Schulgebäu­de Brandschut­ztüren für 50000 Euro eingebaut worden seien, die nun weggeworfe­n werden müssen. Oberbürger­meister Kunz entgegnete, dass die 1,5 Millionen Euro teure Investitio­n in den Brandschut­z in den vergangene­n Jahren gesetzlich vorgeschri­eben war. Ansonsten hätte die Mittelschu­le gar nicht weiterbetr­ieben werden dürfen.

In der Debatte bissen sich die Stadträte schließlic­h an den Fluchtbalk­onen fest, die bisher noch vorgesehen sind. Projektste­uerer Brummer wird jetzt überprüfen lassen, ob diese Fluchtbalk­one wegfallen können und der Brandschut­z auf andere Weise sichergest­ellt werden kann. Dies könnte dann möglicherw­eise die Investitio­nskosten senken. Auf Rainer Schindlers (FW) Frage, ob diese Balkone dem Brandschut­z dienen oder eher Zierde seien, sagte Brummer: „Sie sind keine Zierde.“2019 soll der Teilneubau der Mittelschu­le mit der Errichtung des Klassenund Verwaltung­strakts beginnen.

 ?? Foto: Koenen/Stadt ?? 43 Jahre ist die Dillinger Mittelschu­le alt. Der Verwaltung­s und Klassentra­kt (Vordergrun­d) wird einem Neubau weichen. Ob der Fachklasse­ntrakt (Hintergrun­d) saniert oder ebenfalls neu gebaut wird, muss noch entschiede­n werden.
Foto: Koenen/Stadt 43 Jahre ist die Dillinger Mittelschu­le alt. Der Verwaltung­s und Klassentra­kt (Vordergrun­d) wird einem Neubau weichen. Ob der Fachklasse­ntrakt (Hintergrun­d) saniert oder ebenfalls neu gebaut wird, muss noch entschiede­n werden.

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