Noch mehr Grippekranke im Landkreis
Gesundheit Inzwischen gibt es 100 Meldefälle mehr als im Vergleichszeitraum 2016/17
Landkreis In der vergangenen Woche wurden 60 Fälle von Grippe gemeldet. Damit ist ein neuer Höchststand im Landkreis Dillingen erreicht worden. In den vier Wochen davor waren es jeweils über 30 Meldefälle – so viel wurden im Vergleichszeitraum 2016/17 in keinem einzigen Monat erreicht. Und so steigt auch die Gesamtzahl der Meldefälle: 2016/17 waren es insgesamt 148, heuer sind es bislang 247. Die Zahl der Todesfälle ist mit vier in beiden Zeiträumen bislang gleich geblieben. Dr. Alexander Zaune betont, die Grippe sei eine ernsthafte Erkrankung, aber in der Regel nicht tödlich. Das würden auch die Zahlen belegen: „Es waren mehr Menschen krank, aber die Sterblichkeit ist nicht höher als sonst.“Der
Dillinger
Hausarzt geht davon aus, dass der Höhepunkt überschritten sei. Seine Kollegin Dr. Doris Roller ergänzt, eine Lungenentzündung sei gefährlicher.
Um herauszufinden, ob jemand an der Influenza erkrankt ist, kann man einen Test machen und ins Labor schicken. „Das machen wir aber nicht“, sagt Dr. Rainer Schindler, „die Behandlung des Patienten ändert sich ja dadurch nicht.“Ruhe sei für Betroffene sinnvoll, doch in diesen „getriebenen Zeiten“kaum möglich, weiß Schindler. Denn
manche Arbeitnehmer könnten es sich nicht leisten, krank zu sein, etwa weil sie bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind oder der Chef nicht auf sie verzichten will oder kann. Manche würden ein Antibiotikum fordern, um schnell wieder gesund zu werden. Und da die Mitarbeiter für den ersten Krankheitstag ein Attest brauchen, sitzen manche mit leichten Halsschmerzen im Wartezimmer, wo die „Virenlast“zurzeit sehr hoch ist – und gehen unter Umständen kränker nach Haus als sie gekommen sind.