„Da bekommt man Puls“
Feuerwehrler berichten: Wenige Minuten retteten wohl die ganze Buttenwiesener Fertigungshalle
Buttenwiesen Alle möglichen Szenarien schießen Martin Fendt durch den Kopf, als er am Mittwochnachmittag von Donauwörth, wo er arbeitet, nach Buttenwiesen fährt. Der Kommandant der Thürheimer Freiwilligen Feuerwehr ist seit 25 Jahren ehrenamtlich dabei, doch eine Meldung der Brandstufe fünf hatte er zuvor noch nie erhalten. „Brand bei Romakowski!“Der Feuerwehrmann muss sich zügeln, das Gaspedal nicht zu stark durchzudrücken. „Da bekommt man Puls“, sagt Fendt.
Es sollten viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit für Fendt und seine Kollegen werden. Er selbst war bis etwa 6 Uhr am Donnerstagmorgen im Einsatz, um mit seinen Kollegen die letzten Wärmenester zu bewachen, die der Brand bei der Firma Roma Dämmsysteme am Mittwoch hinterlassen hatte. Wie das Feuer entstanden ist, darüber will der Prokurist von Roma, Klemens Wölfel, noch nicht mutmaßen. Die Kripo ermittele, ansonsten sei alles Spekulation. Wölfel zeigt sich im Gespräch mit unserer Zeitung erleichtert – es hätte alles viel schlimmer ablaufen können. „Wir sind zuallererst froh, dass niemand gesundheitlich zu Schaden gekommen ist“, sagt Wölfel. Die Einsatzkräfte haben in seinen Augen einen hervorragenden Job gemacht. Dafür seien er und die Familie Romakowski allen sehr dankbar.
Es kam der Firma zugute, dass sie ein enges Verhältnis zu den örtlichen Feuerwehren hat. Erst 2017 wurde eine Großübung der Buttenwiesener Wehren auf dem Firmengelände veranstaltet. Außerdem engagieren sich laut Wölfel viele Beschäftigte der Firma ehrenamtlich bei der Feuerwehr. Etwa Alexander Hefele. Der Kommandant der Pfaffenhofener Wehr arbeitete rund 300 Meter Luftlinie entfernt von der Stelle, an der das Feuer entfachte. Dieses entstand in einem Anbau an die Fertigungshalle, in der „Polyurethan“, aus dem Roma seine Dämmpaneele fertigt, lagerte.
Der materielle Schaden hält sich durch das schnelle und strukturierte Eingreifen wohl einigermaßen in Grenzen. „Zehn Minuten später, und das hätte anders laufen können“, sagt Fendt. Klemens Wölfel sagt: „Wir können mit gedrosselter Leistung weiterproduzieren.“Im Außenbereich konnte ebenfalls größerer materieller Schaden verhindert werden.