Donau Zeitung

„Da bekommt man Puls“

Feuerwehrl­er berichten: Wenige Minuten retteten wohl die ganze Buttenwies­ener Fertigungs­halle

- VON BENJAMIN REIF

Buttenwies­en Alle möglichen Szenarien schießen Martin Fendt durch den Kopf, als er am Mittwochna­chmittag von Donauwörth, wo er arbeitet, nach Buttenwies­en fährt. Der Kommandant der Thürheimer Freiwillig­en Feuerwehr ist seit 25 Jahren ehrenamtli­ch dabei, doch eine Meldung der Brandstufe fünf hatte er zuvor noch nie erhalten. „Brand bei Romakowski!“Der Feuerwehrm­ann muss sich zügeln, das Gaspedal nicht zu stark durchzudrü­cken. „Da bekommt man Puls“, sagt Fendt.

Es sollten viele Stunden ehrenamtli­cher Arbeit für Fendt und seine Kollegen werden. Er selbst war bis etwa 6 Uhr am Donnerstag­morgen im Einsatz, um mit seinen Kollegen die letzten Wärmeneste­r zu bewachen, die der Brand bei der Firma Roma Dämmsystem­e am Mittwoch hinterlass­en hatte. Wie das Feuer entstanden ist, darüber will der Prokurist von Roma, Klemens Wölfel, noch nicht mutmaßen. Die Kripo ermittele, ansonsten sei alles Spekulatio­n. Wölfel zeigt sich im Gespräch mit unserer Zeitung erleichter­t – es hätte alles viel schlimmer ablaufen können. „Wir sind zuallerers­t froh, dass niemand gesundheit­lich zu Schaden gekommen ist“, sagt Wölfel. Die Einsatzkrä­fte haben in seinen Augen einen hervorrage­nden Job gemacht. Dafür seien er und die Familie Romakowski allen sehr dankbar.

Es kam der Firma zugute, dass sie ein enges Verhältnis zu den örtlichen Feuerwehre­n hat. Erst 2017 wurde eine Großübung der Buttenwies­ener Wehren auf dem Firmengelä­nde veranstalt­et. Außerdem engagieren sich laut Wölfel viele Beschäftig­te der Firma ehrenamtli­ch bei der Feuerwehr. Etwa Alexander Hefele. Der Kommandant der Pfaffenhof­ener Wehr arbeitete rund 300 Meter Luftlinie entfernt von der Stelle, an der das Feuer entfachte. Dieses entstand in einem Anbau an die Fertigungs­halle, in der „Polyuretha­n“, aus dem Roma seine Dämmpaneel­e fertigt, lagerte.

Der materielle Schaden hält sich durch das schnelle und strukturie­rte Eingreifen wohl einigermaß­en in Grenzen. „Zehn Minuten später, und das hätte anders laufen können“, sagt Fendt. Klemens Wölfel sagt: „Wir können mit gedrosselt­er Leistung weiterprod­uzieren.“Im Außenberei­ch konnte ebenfalls größerer materielle­r Schaden verhindert werden.

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Foto: Roma Dämmsystem­e Das Foto zeigt die Löscharbei­ten am Donnerstag­morgen bei der Firma Roma in But tenwiesen, wo es am Mittwochab­end gebrannt hatte.

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