Donau Zeitung

Wie gut sind billige Mobilfunkv­erträge?

Zahlreiche Anbieter buhlen um die Gunst der Smartphone-Nutzer. Einige bieten extrem günstige Tarife mit ähnlichen Datenvolum­en wie die teuren Alternativ­en. Was dabei zu beachten ist

- Ab 400 ab 800 ab 1500 ab 2500 ab 3500 ab 5500 ab 7500 9500–11 500 Für Süddeutsch­land hat der Deutsche Energiehol­z und Pelletverb­and für den Monat fol genden Durchschni­ttspreis für Holzpellet­s mitge teilt (Lieferung im Umkreis 50 km, lose eingebla sen, ink

Düsseldorf Irgendwo gibt es doch bestimmt einen Haken: Versteckte Gebühren? Schlechter­es Netz? Mieser Service? Das sind Fragen, die man sich stellt, wenn man Angebote für besonders günstige Mobilfunkv­erträge sieht. Dabei kann man mit ihnen oft viel Geld sparen – und trotzdem gut erreichbar sein. Die Antworten auf Fragen rund um Tarife zum Spottpreis:

Warum können manche Tarife so günstig sein?

In Deutschlan­d gibt es drei Netzbetrei­ber: Telekom, Vodafone und Telefónica (O2-Netz). Anbieter von Günstig-Tarifen betreiben kein eigenes Netz, sondern kaufen bei einem der drei Unternehme­n Kapazitäte­n zu günstigen Konditione­n ein, um eigene Tarifpaket­e zu schnüren. Wer ein solches Paket bucht, muss aber gegebenenf­alls Abstriche machen, erklärt Thomas Michel vom Telekommun­ikationspo­rtal „Teltarif.de“. „Einige Services der Netzbetrei­ber stehen den Kunden der kleinen Anbieter nicht zur Verfügung“, sagt Michel.

Sind die Netze für Kunden der Billiganbi­eter schlechter? Pauschal schlechter sind die Netze für sie nicht – die Netzabdeck­ung bleibt schließlic­h die gleiche. Allerdings gibt es Unterschie­de im Zugang zu den LTE-Netzen: Während in den O2-Netzen der Telefónica alle gleichbere­chtigt sind, haben Kunden von Billiganbi­etern in den Netzen von Telekom und Vodafone, je nach Anbieter und Tarif, keinen Zugang zum LTE-Netz und können unter Umständen nur das bei der Datenübert­ragung etwas langsamere UMTS-Netz nutzen. Allerdings muss „nur“UMTS nicht zwingend schlecht sein. Denn im Ausbau der Netze kann es zwischen UMTS und LTE, zwischen Stadt und Land und natürlich zwischen den Netzbetrei­bern große Unterschie­de geben. Oliver Griess von der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen rät deshalb: „Bevor man einen Mobilfunkv­ertrag abschließt, sollte man nachschaue­n, welches Netz der Anbieter nutzt und wie die Netzabdeck­ung ist.“Das geht zum Beispiel online auf den Seiten der Netzbetrei­ber. Ist der Kundendien­st in günstigen Verträgen schlechter?

In diesem Punkt unterschei­den sich Billiganbi­eter vor allem in einem Punkt von Netzbetrei­bern: Sie haben keine Ladengesch­äfte, sondern vertreiben ihre Tarife in aller Regel nur online – was mit ein Grund für die niedrigen Preise ist. Grundsätzl­ich ist der Service aber stark anbieterab­hängig. „Natürlich haben die Netzbetrei­ber einen Premium-Anspruch“, meint Daniel Pöhler vom Verbrauche­rportal „Finanztip.de“. Dazu gehöre auch ein guter Service. Preisbeisp­iele

● Faktoren Was ein günstiger Tarif ist, hängt immer vom individuel­len Nutzerverh­alten ab: Netzabdeck­ung, Telefonie und Surfverhal­ten gilt es zu berücksich­tigen.

● Beispiele Günstig findet Daniel Pöhler vom Portal „Finanztip.de“derzeit Tarife im O2 Netz mit Allnet Flatrate und zwei Gigabyte LTE Datenvolum­en mit abschaltba­rer Da tenautomat­ik für rund 10 Euro im Monat. Angebote gibt es nicht bei O selbst, sondern bei Drittanbie­tern, die das O2 Netz nutzen.

● Andere Netze Wer auf der Suche nach besonders günstigen Tarifen im Telekom oder Vodafone Netz ist, kann die Prepaid Tarife der Netz betreiber mit den jeweils benötigten Tarifoptio­nen in Erwägung ziehen. „Damit bekommt man ein gutes Handynetz zu einem fairen Preis“, sagt Pöhler. Im Vodafone Netz seien zum Beispiel derzeit eine Allnet Flatrate und drei Gigabyte LTE Da tenvolumen für gut 20 Euro im Monat zu haben. (dpa)

Trotzdem gebe es auch prominente Beispiele für schlechten Kundendien­st bei den Netzbetrei­bern. Deshalb sei für schlechten Service nicht zwangsläuf­ig ein günstiger Preis ursächlich.

Gibt es versteckte Kosten?

Auch wenn es anstrengen­d ist: „Bevor man einen Mobilfunkv­ertrag abschließt, sollte man das Kleingedru­ckte lesen“, sagt Verbrauche­rschützer Griess. Denn für Anrufe aus Deutschlan­d ins Ausland könnten unter Umständen hohe Gebühren anfallen – grundsätzl­ich bei allen Tarifmodel­len. Eine Spezialitä­t der Billigtari­fe ist dagegen die sogenannte Datenautom­atik bei Datenflatr­ates. Bei aufgebrauc­htem Highspeed-Volumen wird nicht einfach die Surfgeschw­indigkeit reduziert, sondern automatisc­h neues Highspeed-Volumen hinzugebuc­ht. Das sind aber meist nur geringe Datenmenge­n für relativ viel Geld. Daniel Pöhler rät deshalb von Verträgen mit nicht abschaltba­rer Datenautom­atik ab. „Das Nutzungsve­rhalten von Smartphone-Usern ändert sich heutzutage rasant“, erklärt er. Deshalb könnten viele Nutzer nur schwer abschätzen, ob das monatliche Datenvolum­en ihres Vertrags über die ganze Vertragsla­ufzeit ausreiche.

Was ist bei der Kündigungs­frist zu beachten?

Die maximale Mindestlau­fzeit, die vertraglic­h festgelegt werden darf, beträgt für Mobilfunkv­erträge 24 Monate. Die Kündigungs­frist darf höchstens drei Monate betragen. Aber es gibt auch viele Tarife mit kürzeren Vertragsla­ufzeiten und Kündigungs­fristen. Im Nachteil sind Kunden damit nicht, meint Verbrauche­rfachmann Pöhler von „Finanztip“: „Im Gegenteil: Bei kurzen Kündigungs­fristen kann man schnell wechseln, wenn der Tarif einem nicht mehr passt.“Dass umgekehrt dem Kunden vom Anbieter gekündigt wird, komme so gut wie gar nicht vor. -

Wenn die Daten aufgebrauc­ht sind, wird es teuer

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Foto: Hauke Christian Dittrich, dpa Sie können zehn Euro kosten, aber auch 50 Euro – die Preise für Mobilfunkv­erträge sind sehr unterschie­dlich.
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