Regeln im Krieg
Immer wieder werden sie gebrochen
Es ist nur noch schwer zu durchschauen, was in Syrien passiert. Seit mehreren Jahren herrscht in dem Land im Nahen Osten Krieg. Gerade geht es oft um Ost-Ghuta. Das ist ein dicht besiedeltes Gebiet in der Nähe der Hauptstadt Damaskus.
Ost-Ghuta gehört zu den wenigen Gegenden des Landes, die noch von bewaffneten Gegnern der Regierung besetzt werden. Deshalb kämpft die syrische Armee dort verstärkt. Sie wird von Russland unterstützt. Am Montagabend wurde bei den Kämpfen eine Schule angegriffen. Dabei kamen mehrere Kinder ums Leben.
Eigentlich gibt es auch in einem Krieg klare Regeln wie das Völkerrecht. Dazu gehört etwa, keine öffentlichen Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser anzugreifen. Trotzdem passiert das in Syrien immer wieder. Wie kommt es dazu?
„Man tut das, um die Bevölkerung einzuschüchtern, ihnen den Mut zu nehmen“, erklärt die Expertin Margret Johannsen. „Die Angreifer warnen die Bürger durch solche Taten, nicht der anderen Seite zu helfen.“Wer im Krieg gegen das Völkerrecht verstößt, muss jedoch mit Strafen rechnen. „Es gibt Gerichte, die sich nach einem Krieg bemühen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“, sagt die Fachfrau. Doch das klappt nicht immer oder es kann viele Jahre dauern.
So ein Angriff auf eine Schule kann also auch ohne Folgen bleiben. Dennoch sei es wichtig, solche Taten zu untersuchen und zu bestrafen, findet die Expertin. „Durch Gesetze und Strafen versucht man, den Frieden zu wahren“, sagt sie. „Krieg ist immer grausam. Aber ohne Regeln könnten Kriegsherren glauben, sie hätten leichtes Spiel.“Auch den Mächtigen sollte aber klar sein, dass sie sich nicht alles erlauben dürfen. (dpa)