Was halten Sie von der Schließung?
Seit gestern ist die Dillinger Geburts hilfe geschlossen. Was im Februar die ses Jahres angekündigt wurde, nach dem einige Hebammen und Frauen ärzte ihren Rückzug angekündigt hat ten, ist jetzt Realität. Bis 1. Juli dieses Jahres soll die Geburtshilfestation noch geschlossen bleiben – dann soll der Betrieb mit neuem Personal wieder aufgenommen werden. Wir fragten Bürger, was sie darüber denken?
„Dass die Geburtshilfe geschlossen ist, ist eine Katastrophe für den Landkreis. Es ist beängstigend für alle werdenden Mütter. Ich glaube, dass es in naher Zukunft keine Lösung geben wird. Das wird so träge ablaufen wie immer im Gesundheitswesen. Ich denke auch, dass die Gesetzeslage hier zu straff geregelt ist und ein Hindernis darstellt.“Stefan Liebers (59), Dillingen
„Es muss eine Lösung her, sonst ist das ein Armutszeugnis für den Landkreis. Ich denke aber, dass sie weiterhin geschlossen bleiben wird. Es ist sehr schwierig Personal zu finden. Allerdings muss man sich schon fragen, warum in den Nachbarlandkreisen die Gynäkologien reibungslos funktionieren. Vielleicht liegt da strukturell etwas im Argen.“Tatjana Wagner Holl (33), Lauingen
„Es ist sehr schade, aber was will man machen, wenn es kaum mehr Hebammen hier gibt? Man hat ja gehofft, dass junge Frauenärzte und Hebammen hierherziehen. Vielen jungen Menschen ist hier auf dem Land einfach zu wenig geboten, die arbeiten und leben lieber in der Großstadt. Ich denke: Was einmal geschlossen ist, kommt nicht wieder.“Margareta Menzel (63), Höchstädt
„Solange man keine jungen Frauenärzte und Hebammen findet, die hier arbeiten, wird die Geburtshilfe geschlossen bleiben. Das ist nicht gut für den Landkreis, schließlich müssen werdende Mütter jetzt nach Ulm oder Augsburg. Eine Lösung könnte es sein, den jungen Frauenärzten und Hebammen Perspektiven auf dem Land aufzuzeigen.“Nathalie Stürtz (27), Lauingen