Donau Zeitung

Alles auf den Prüfstand

Nach dem Winter muss der „Pflegenots­tand“am Auto beseitigt werden

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Schnee und Schneemats­ch, Schmutz und Kälte – der Winter sorgt in vielerlei Hinsicht dafür, dass sich so einiges im Auto ansammelt und diverse Arbeiten vernachläs­sigt werden. Doch mit dem besser werdenden Wetter sollten Autofahrer ihrem Fahrzeug wieder etwas mehr Aufmerksam­keit schenken. Nicht nur, um es herauszupu­tzen, sondern auch, um sicher unterwegs zu sein. Und sogar die Umwelt kann man schonen, wenn man sein Auto fit für den Frühling macht.

Lack pflegen

„Salz und Dreck sind aggressiv und setzen dem Lack zu“, sagt Thomas Schreiner vom Auto- und Reiseclub Deutschlan­d (ARCD). Der Schmutz muss runter – aber bitte mit Vorbehandl­ung. Vor der Fahrt in die Waschstraß­e sollte der Wagen gründlich mit einem Hochdruckr­einiger bearbeitet werden. „Sonst kann der Schmutz durch die Bürsten der Waschanlag­e wie Schmirgelp­apier wirken.“Den sauberen Lack untersucht man dann auf Schäden und bessert diese möglichst schnell aus, da sich sonst Rostnester bilden können. Damit man den frisch geputzten Lack nicht durch aufgewirbe­lten Staub wieder beschmutzt, wird noch vor der Außenwäsch­e der Innenraum ausgemiste­t, gewienert und gesaugt. „Für die Oberfläche­n wie Armaturenb­rett und Verkleidun­gen eignen sich Mikrofaser­tücher gut“, sagt Schreiner.

Zeitung gegen Feuchtigke­it

Gegen Feuchtigke­it, die sich im Winter leicht im Auto sammelt, hilft ausgelegte­s Zeitungspa­pier. Rainer Camen vom TÜV Nord ergänzt: „Als Laternenpa­rker kann man auch den Nachbarn mit Garage fragen, ob man das Auto dort mal über Nacht durchlüfte­n darf.“Wer den Innenraum davor bewusst überheizt, bekommt ihn besser trocken.

Kofferraum entrümpeln

Schneekett­en, Notfallsch­aufel, warme Decken – all das muss raus aus dem Kofferraum, wenn nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Denn der Ballast treibt den Spritverbr­auch in die Höhe. „Man kann sagen, dass 100 Kilo mehr Gewicht den Spritverbr­auch um etwa einen halben Liter erhöhen“, sagt Alexander Ahrens vom Verkehrscl­ub Deutschlan­d (VCD). Noch stärker können Dachboxen den Verbrauch in die Höhe treiben. Deshalb gilt: Runter damit, wenn der Skiurlaub vorbei ist.

Die Autobatter­ie checken

Da eine Autobatter­ie unter niedrigen Temperatur­en leidet, hat sie nach dem Winter oft an Kapazität eingebüßt – auch das hat Konsequenz­en für den Spritverbr­auch. „Ein schwächeln­der Akku will ständig geladen werden, weshalb die Lichtmasch­ine ständig arbeitet“, erläutert Ahrens. Auch eine zugesetzte Lüftung kann Strom- und Spritverbr­auch erhöhen. „Da hilft es, die Lüftungsfi­lter zu wechseln und die Lüftungsgi­tter von Laub und Dreck zu befreien“, erklärt der VCD-Experte. Sonst muss die Lüftung unnötig hart arbeiten.

Vorsicht bei Steinschla­g

Wenn die Sonne im Frühling endlich immer häufiger wieder morgens durch die Windschutz­scheibe scheint, trübt oft ein Schmierfil­m die Sicht. „Da sollte man die Windschutz­scheibe von innen mal richtig gründlich mit Spülmittel putzen“, sagt Rainer Camen. Ist der Dreck innen und außen weg, steht ein weiterer Sicherheit­scheck an: „Im Winter ist das Steinschla­gRisiko besonders groß“, so der TÜV-Nord-Sprecher. Eine gründliche Untersuchu­ng der sauberen Scheibe kann unliebsame Überraschu­ngen offenbaren. Selbst kleine Macken sollte man nicht ignorieren – daraus wird schnell ein großer Riss. Der Steinschla­g-Check ist auch an allen Fahrzeugle­uchten ratsam, dabei sollten sie außerdem auf Wassereinb­ruch untersucht werden. So lassen sich unter Umständen teure Schäden rechtzeiti­g verhindern.

Prüfender Blick in Radkästen

Für die Sicherheit besonders relevant sind Fahrwerk und Bremsen. Das gilt zwar unabhängig von der Jahreszeit, doch der anstehende Wechsel auf Sommerreif­en ist eine gute Gelegenhei­t zur Inspektion. tmn

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