Donau Zeitung

Eierfarbe aus dem eigenen Garten

Wie ein Färbergart­en angelegt wird

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Rotkohl und Ostereier sind ein gutes Duo. Damit man ganz natürlich und frei von Chemie Eierschale­n in Rot- und Blautönen einfärben. „Daher heißt der Rotkohl in Süddeutsch­land auch Blaukraut“, sagt Herbert Voigt, Technische­r Leiter des Botanische­n Gartens der Universitä­t Münster. Grüne Eier bekommt man mit frischem Spinat. Kurkuma hingegen sorgt für kräftiges Gelb, Zwiebelsch­alen und Schwarzer Tee für Orange und dunkles Braun. „Das Färben mit Pflanzen ist so alt wie die Geschichte der Menschheit“, sagt Fachbuchau­torin Franziska Ebner, die sich seit rund 30 Jahren mit Pflanzenfa­rben beschäftig­t. Heute erlebt die Technik vor allem im Kunsthandw­erk eine Renaissanc­e. Als Färberpfla­nzen bezeichnen Experten Pflanzen, die färbende Inhaltssto­ffe besitzen. Für das Grundrezep­t nimmt Ebner gleich viel Farbdroge – also Blüten, Blätter oder Wurzeln – wie zu färbendes Material. „Die Pflanzente­ile müssen gut eine Stunde auskochen, Wurzeln und Rinden länger“, erklärt Ebner. Wenn der Sud kalt abgeseiht ist, legt sie das vorgebeizt­e Färbegut in den Sud, erhitzt ihn wieder und kocht ihn circa eine Stunde lang. Färberpfla­nzen sind Efeu, Mahonie, Dahlien, Mädchenaug­e, Goldruten, Maiglöckch­en, Brennnesse­ln, Schlehe, Himund Brombeere sowie Geranien, gelbe Schwertlil­ien und GrauErle. Eine Färberpfla­nze für Beet und Kübel ist die Aufrechte Studentenb­lume. Die kann auf der Fensterban­k vorgezogen oder ab Mitte Mai direkt im Freien ausgesät werden.

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Foto: famveldman­n, Fotolia.com Kleine und große Hobby Gärtner stehen in den Startlöche­rn.

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