Wenn es in der Nase juckt
Wer an Heuschnupfen leidet, sollte nicht auf rezeptfreie Medizin vertrauen
Landkreis Frühblüher machen Pollenallergikern schon jetzt das Leben schwer. Etwa jeder fünfte Bundesburger leidet an Heuschnupfen, vor allem Kinder und Jugendliche. Für Pollenallergiker gibt es eine Vielzahl rezeptfreier Arzneimittel. Apotheker Dr. Matthias Schneider, Pressesprecher der Apotheker im Landkreis Dillingen, warnt: „Rezeptfrei heißt nicht harmlos: Lassen Sie sich bei der Auswahl des Medikaments in der Apotheke beraten. Das gilt besonders für Eltern kleiner Kinder und für Autofahrer.“
Heuschnupfen ist keine Bagatellerkrankung, denn unbehandelt kann sich daraus Asthma entwickeln. Typische Beschwerden eines Heuschnupfens sind Fließschnupfen, Juckreiz in der Nase oder tränende Augen. Viele antiallergische Medikamente können in der Selbstmedikation angewendet werden. Gegen Heuschnupfen werden unter anderem Präparate mit kortisonähnlichen Wirkstoffen (etwa Mometason, Fluticason) eingesetzt. Je nach Packungsgröße und Dosierung sind sie für Erwachsene rezeptfrei erhältlich bei ‚saisonaler allergischer Rhinitis’.
Antiallergische Arzneimittel aus der Gruppe der Antihistaminika hemmen die allergische Reaktion ebenfalls. „Diese sogenannten Antihistaminika zum Einnehmen können allerdings müde machen, deshalb sollten Autofahrer sich in der Apotheke darüber informieren, welche Präparate geeignet sind“, sagt Schneider. Um gezielt in der Lunge wirken zu können, werden bei Kindern mit Atemwegserkrankungen die Medikamente oft inhaliert. Apotheker Schneider: „Entscheidend ist die richtige Inhalationstechnik, die sich von Präparat zu Präparat unterscheiden kann“, betont Schneider. In der Apotheke gebe es Hilfsmittel, die die richtige Inhalation erleichtern und speziell auf Kinder abgestimmt sind. „Ohne diese Hilfsmittel gelangt nur ein Bruchteil des Wirkstoffs bis in die Lunge, entsprechend gering ist seine Wirksamkeit.“
Zum Arztbesuch raten Apotheker allen Allergikern, wenn der Heuschnupfen chronisch ist oder von pfeifenden Atemgeräuschen, Atemnot oder einem Engegefühl in der Brust begleitet wird. In diesem Fall kann der Arzt weitere Medikamente verschreiben. Mit kranken Kindern sollten Eltern immer zum Arzt gehen. Ein Tipp noch von Apotheker Schneider: „Wer jetzt gerade seinen Urlaub plant und an einer Pollenallergie leidet, sollte überlegen, seine Ferien am besten im Hochgebirge oder am Meer zu verbringen. Bei einer Hausstauballergie kann man im Hotel nach entsprechender Ausstattung fragen.“