Wenn das Spiel zur Nebensache wird
Rettungshubschrauber-Einsatz und Abbruch in Unterbechingen. Der zähen Vorbereitung folgt beim Landesligisten FC Gundelfingen dann auch kein Leckerbissen
schnell Tore und Punkte zur belanglosen Nebensache werden können, zeigte ein Vorfall am Sonntag beim Spiel der Fußball-A-Klasse West III zwischen dem FC Unterbe chingen und SC Mörslingen, der letztlich zum Abbruch führte: Gästespieler Simon Kölle wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Bundeswehr-Krankenhaus nach Ulm geflogen. Dem 23-Jährigen war in der Pause unwohl geworden. Er trat nicht mehr zur zweiten Hälfte an und verlor in der Folge vorübergehend wohl auch das Bewusstsein, wie Staffelleiter Franz Bohmann berichtet. Der herbeigerufene Notarzt forderte sicherheitshalber den Hubschrauber an. Nach dessen Einsatz folgte in der 72. Minute beim Stand von 2:2 der von beiden Teams gewünschte Spielabbruch durch den Referee. Inzwischen habe sich der gesundheitliche Zustand des SCMKickers Gott sei Dank stabiliert, teilte SCM-Abteilungsleiter und Spieler-Onkel Albert Kölle am gestrigen Nachmittag auf Anfrage mit.
Fußballerische Leckerbissen sind nach einer extrem langen Winterpause mit einer zähen Vorbereitung einfach nicht zu erwarten. Das weiß auch Karlheinz Schabel, Trainer beim Landesligisten FC Gundelfin gen. Alle Testspiele hatten seine Schützlinge auf Plastikgrün absolviert, auf Naturrasen ging wochenlang gar nichts. Selbst die Trainingseinheiten auf normalem Geläuf lassen sich an zwei Händen abzählen. „Deshalb waren meine Erwartungen hinsichtlich des spielerischen Elements auch nicht zu hoch gesteckt“, verrät der 56-Jährige nach dem Abpfiff der „Nullnummer“gegen den Tabellennachbarn Türkspor Augsburg. Stattdessen wird er nicht müde zu betonen, „dass wir jetzt erst einmal Punkte sammeln und in einen vernünftigen Rhythmus kommen müssen.“Das gilt für alle Spieler, aber insbesondere seine Stammkräfte Tiemo Reutter und Michael Grötzinger. Die steckten bis zum gestrigen Montag im Prüfungsstress und fehlten daher bei vielen Trainingseinheiten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Reutter am Ende Wadenkrämpfe plagten. Gut in Schuss präsentierte sich derweil Tarik Öz, der vom Coach ein Sonderlob für seine couragierte Leistung auf ungewohnter Position bekam. Das FCG-Eigengewächs wurde nämlich häufig zum Außenverteidiger, wenn Türkspor den Druck erhöhte. Mit Dominik Dewein, dem Debütanten zwischen den Pfosten, war Torwarttrainer Guido Martin vollauf zufrieden: „Er hat für einen 18-Jährigen sehr viel Ruhe und Souveränität ausgestrahlt.“Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Dewein auch am Karsamstag zwischen den Pfosten steht. Selbst wenn bis dahin André Behrens wieder gesund sein sollte.
Für die SSV Glött fand die BeWie zirksliga-Partie gegen das Spitzenteam aus Meitingen das im Vorfeld befürchtete Endergebnis (1:2-Niederlage). Die stark abstiegsgefährdeten Lilien hielten zwar phasenweise recht gut mit, konnten sich aber im Angriff nur selten entscheidend durchsetzen. Dennoch fällt das Fazit von Coach Stefan Schneider trotz der Niederlage positiv aus: „Ich finde, wir haben gegen solch einen Gegner mit dieser großen Qualität eine Leistung gezeigt, auf der sich aufbauen lässt. Bis zum Abpfiff war für uns ein Punktgewinn drin. Wenn sich jeder Einzelne weiter so reinhängt, bin ich mir sicher, werden wir im Abstiegskampf bestehen.“Stefan Schneider weiß aber auch, dass es für die kommende Aufgabe einer weiteren Steigerung bedarf.
„Die Mannschaft hat mit extrem viel Laufarbeit Adelzhausen nicht richtig ins Spiel kommen lassen und die Zuspiele auf Toptorjäger Domi nik Müller unterbunden“, stellt Sportleiter Joachim Hauf nach dem 2:2 seines FC Lauingen fest: „Trotz des unglücklichen Rückstands wurde die Führung herausgearbeitet. Auch nach dem schnellen Ausgleich war der Siegtreffer jederzeit möglich. Unterm Strich nahmen wir einen verdienten Punkt mit nach Hause.“
Während das Landesliga-Team der Gundelfinger über Ostern nur einmal spielt, ist die FCG U23 in der Kreisliga West derzeit im Dauereinsatz. Nach dem jüngsten Heimsieg gegen den SV Mindelzell (1:0) stehen nun noch die Partien gegen den BC Schretzheim (Mittwoch), beim SV Holzheim (Samstag) und gegen den TSV Burgau (Montag) an. Vier Auftritte innerhalb von acht Tagen gehen auf alle Fälle an die Substanz. Doch mit dem Programm sind die Grün-Weißen nicht allein, auch die Schretzheimer absolvieren dieses
Pensum.
Liga-Konkurrent SV Aislingen gab beim Remis zum Jahresauftakt 2018 gegen den TSV Burgau unnötig zwei Punkte ab. Zu Beginn war Aislingens Coach Falko Ballin sehr zufrieden mit dem, was er zu sehen bekam: „Wir haben gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben!“Weil es die Platzherren aber versäumten, gleich auf 3:0 zu erhöhen, hielten sie Burgau im Spiel. Nach dem Wechsel war Ballin sein Team zu wenig aggressiv. Dieser Mangel mündete im 2:2-Endstand.
Weiter am Tabellenende verharrt der SV Holzheim nach der 0:1-Niederlage in Reisensburg. Neuzugang Peter Haringer machte seine Sache in der SVH-Offensive gut, er bewegte sich viel, war aber mit einer Riesenchance letztendlich auch glücklos im Abschluss. Interessant wird sein, wenn er mit Timo Czernoch (beruflich verhindert) gemeinsam auf dem Platz steht. Kann das Duo dann die Holzheimer Torflaute beenden? In der Defensive stehen die Aschbergler relativ gut, gerade einmal 25 Gegentore hat man in 15 Spielen kassiert – ein Wert eigentlich einer Mannschaft des oberen Tabellendrittels.
Während sich der TSV Haunsheim über ein 1:1-Remis beim FC Günz burg freute, unterlag der BC Schretz heim daheim der TSG Thannhausen mit 2:3-Toren. In der Kreisliga Nord verlor von den LandkreisTeams nur die SG Unterringingen Amerdingen (1:2 in Maihingen). Höchstädt remisierte zum Start der Frühjahrsrunde (2:2 in Alerheim), Unterthürheim schlug als erste Mannschaft in dieser Saison Titelanwärter Holzkirchen 2:1 und schubste damit Zusam-Nachbarn TSV Wertin gen (3:1-Sieg in Reimlingen) an die Tabellenspitze. (gül/wab/fm)