Woher kommt das viele Wasser?
Die Einleitung von Nauwasser ist nicht für die nassen Flächen verantwortlich
Leipheim/Gundelfingen Bei ihren Exkursionen werden Mitarbeiter der „Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos“derzeit oft mit der Frage konfrontiert, woher das viele Wasser auf den Flächen im Leipheimer und Gundelfinger Moos und im Mooswald kommt. Die meisten denken, dass dies mit der Wiedervernässung durch die Nauwasserleitung zusammenhängt. „Dem ist nicht so,“stellt Arge-Geschäftsführer Ulrich Mäck klar. „Die Nauleitung ist seit dem 27. Oktober 2017 abgestellt. Die Einlei- tung folgt einem strengen Reglement, und bei natürlicherweise so hohen Wasserständen dürfen wir die Einleitung gar nicht vornehmen.“
Grund für den hohen Wasserstand sind laut Pressemitteilung die großen Niederschlagsmengen in den Wintermonaten sowohl im Schwäbischen Donaumoos als auch im Grundwassereinzugsgebiet der Schwäbischen Alb. Dadurch konnte sich der Grundwasserspeicher wieder auffüllen. Da wegen des fehlenden Pflanzenwachstums und der fehlenden Verdunstung in der kal- ten Jahreszeit kaum Wasser in der Landschaft verbraucht wird, steigen die Pegel mit den Niederschlagsmengen stark an.
Im Schwäbischen Donaumoos entstehen in der Folge diese großen Flachwasserbereiche, die für eine Moorlandschaft auch typisch sind. „Letztlich ist im Zusammenhang mit diesem aufsteigenden Grundwasser das Moor auch erst entstanden. Aufgrund der menschlichen Tätigkeiten wie Abtorfung, Entwässerung zur landwirtschaftlichen Nutzung wurde das Moor immer weniger, die Moordicke hat deutlich abgenommen – bis zu zwei Zentimeter pro Jahr,“erläutert Mäck.
Deshalb kann das Moor heute nur noch deutlich weniger Wasser speichern. Dies wiederum führt zu rascherem Wasserabfluss in die Flüsse und zu mehr Wasserflächen an der Oberfläche. » Ob die Nauleitung in Betrieb ist, können Interessierte auf der Homepage der Arge Donaumoos unter www.arge donau moos.de erfahren, ebenso die wichti gen Pegelstände.