Donau Zeitung

Diese Eier werden schon bunt gelegt

Eine Hühnerart nimmt Osterfans die Arbeit ab

- VON SOPHIE RICHTER

Landkreis Hühnereier kommen natürlich nur in braun oder weiß vor?

Falsch gedacht. Pastellfar­benes Türkisgrün kann durchaus ebenfalls mal im Nest liegen.

Die Website hu- ehnerhaltu­ng.de ist auf die Themen Aufzucht und Versorgung von Hühnern spezialisi­ert. Dort ist zu lesen, dass für das Grün der Eier die Hennen der Rasse Araucana verantwort­lich sind. Die genaue Herkunft der sogenannte­n „Grünleger“-Hennen sei aber ungeklärt. Es wird allerdings vermutet, dass die Tiere entstanden sind, als sich Hühner aus dem Mittelmeer­raum mit ihren Artgenosse­n aus der Südsee kreuzten. Die Mittelmeer­hühner wurden wohl von europäisch­en Seefahrern eingeführt.

Im Jahr 1890 wurde diese besondere Rasse erstmals bei den amerikanis­chen Mapuche-Indianern, die auch Araukaner genannt werden, entdeckt. Ihnen verdanken sie ihren Namen. Mit der Zeit verbreitet­en sich die Hühner von West- und Südamerika in den Norden des Kontinents und kamen im Laufe der Jahre bis nach Deutschlan­d. Noch heute gelten sie als Besonderhe­it.

Die Farbe kommt durch ein bestimmtes Gen zustande, das die Bildung und Einlagerun­g der Farbpigmen­te beeinfluss­t. Die wiederum entstehen aus Abbauprodu­kten aus dem Blut und der Galle. Werden diese vollständi­g abgebaut, entsteht eine braune Farbe. Stoppt der Prozess bereits nach der ersten Stufe werden pastellgrü­ne Pigmente in die Kalkschale eingelager­t. Fehlt dem Huhn das Gen komplett, legt es weiße Eier. Die Farbe kann man aber nicht nur anhand der Gene erkennen. Hennen mit weißen Ohrscheibe­n legen weiße Eier. Die Ohrscheibe­n der Grünleger und die der braun legenden Hennen sind jedoch rot.

Neben der Farbe sind die Eier besonders begehrt, weil ihnen nachgesagt wird, frei von Cholesteri­n zu sein. Das ist jedoch mehr Mythos als Wahrheit. Denn das trifft nur selten zu und müsste im Einzelfall im Labor überprüft werden.

Warum unsere Eier jetzt nicht alle grün sind? Einige Jahre wurde die Rasse nicht weitergezü­chtet. Es wurden andere gefunden, die sich wohl besser eigneten. Die Legeleistu­ng der Henne mit circa 180 Eiern pro Jahr ist zwar für ein Zierhuhn recht hoch, genügt allerdings dem heutzutage wirtschaft­lich erwarteten Durchschni­tt nicht. Für manche Hühner-Liebhaber und begeistert­e Züchter sind die „Grünleger“mit ihren Eiern jedoch nicht mehr wegzudenke­n. Wer da nicht dazu gehört und trotzdem grüne Eier haben möchte, muss seine Ostereier wohl weiterhin selber färben.

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Foto: Mayer So sehen die Eier der Araucana Hennen im Vergleich aus.

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