So entsteht ein Waschbecken
1. Bevor die Sandhelden ein Waschbecken herstellen, müssen sie sich erst einmal überlegen, wie das Waschbecken überhaupt aussehen soll. Dazu entwirft ein Designer ein Modell. Das passiert manchmal mit einer Skizze, wie hier oben links in der Ecke oder mit einem Computermodell, wie zum Beispiel in der Mitte des Bildes. 9. Damit das Waschbecken nämlich auch kratzfest ist, wird es noch lackiert. Würde man es danach aufschneiden, sähe es aus wie auf unserem Foto. Außen die weiße Lackschicht und innen der schwarze Kern aus Sand und Harz. 8. 10. Nach dem Lackieren muss das Waschbecken trocknen. Dann ist es fertig. Wie es am Ende aussehen soll, kann jeder Kunde selbst entscheiden. Denn es gibt ganz verschiedenen Formen und auch die Farbe des Lacks kann der Kunde selber wählen. ... deshalb kommt jetzt der nächste Schritt. Den haben sich die Sandhelden selbst ausgedacht. Sie besprühen die Sandform mit einem Harz – eine klebrige Flüssigkeit. Diese klebt die Sandkörner noch fester zusammen, weil die einzelnen Körner das Harz aufsaugen. Wenn es trocknet, ist die Form ganz stabil und zerbricht nicht mehr. Dann ist das Waschbecken aus Sand so fest wie ein Waschbecken aus Keramik. Das Waschbecken, das du hier siehst, wurde gerade erst eingesprüht, deshalb glänzt es noch ganz feucht. 7. 2. Das besondere an den Waschbecken der Sandhelden ist, dass sie aus Sand bestehen. Es ist ganz feiner Sand, wie er auch an machen Stränden liegt. Dieser Sand wird in großen Säcken nach Gersthofen geliefert, wo die Waschbecken hergestellt werden. Texte: Christina Heller Bilder: Marcus Merk, Sandhelden Überschriften: Lennart aus Augsburg Wenn die fertig gedruckte Form von allen losen Sandkörnern befreit ist, sieht sie schon so aus, wie sie später aussehen soll. Sie lässt sich auch schon anfassen. Aber der Sand ist noch nicht komplett hart. Wenn die Form in diesem Zustand auf den Boden fallen würde, wäre sie kaputt... 6. 4. 3. Dieser Sand kommt als nächstes in einen 3 D-Drucker. Er funktioniert ähnlich wie ein normaler Drucker, kann aber nicht nur Dinge auf Papier drucken, sondern auch Formen. Er druckt quasi in die Höhe. Für die Sandhelden bringt dieser Drucker den Sand in Form. Dann sieht er am Ende so aus, wie der Designer es sich am Computer ausgedacht hat. Das funktioniert, indem ein Schieber in eine Form erst eine Schicht Sand füllt. Die Schicht ist 4 Mikrometer groß – so dick wie ein Sandkorn. Dann fährt ein Druckkopf über die Sandschicht. Dieser Kopf ist hier im Bild zu sehen. Er trägt an bestimmten Stellen Kleber auf. An diesen Stellen kleben die einzelnen Sandkörner zusammen. Als nächstes kommt wieder eine sandkorndicke Sandschicht. Das geht immer so weiter. So entsteht nach und nach eine dreidimensionale Form. Wenn der 3D-Drucker mit dem Kleben und Sandauftragen fertig ist, schiebt er die große rechteckige Form – die in der Fachsprache Print Space heißt – aus dem Drucker. Die ist ungefähr so groß wie ein kleiner Swimmingpool und randvoll mit Sand. Wo die Körner nicht zusammenkleben, ist der Sand weiß, wo sie zusammenkleben und eine Form ergeben, ist er schwarz. Hier im Bild ist übrigens kein Waschbecken zu sehen, sondern etwas anderes. 5. Im nächsten Schritt muss jemand all den Sand, der nicht zusammengeklebt wurde, entfernen. Meistens passiert das mit einem Gerät, das genauso ausschaut wie ein Staubsauger. Es ist nur größer. Der abgesaugte Sand kann wieder zum Drucken verwendet werden. Oder man gräbt die Formen einfach aus. Wie hier im Bild.
Weil die Muster, die die Sandhelden drucken, oft ganz fein sind, lassen sich mit dem Staubsauger nicht alle Sandkörner entfernen. Dass sie alle weg sind, ist aber wichtig für die nächsten Arbeitsschritte. Deshalb werden die Sandformen nach dem Absaugen auch noch abgepustet. Das funktioniert mit einem sehr starken Luftstrahl, der sich Airbrush nennt. Er pustet die kleinen Körner aus allen Ritzen. Hier im Bild ist übrigens kein Waschbecken zu sehen, sondern ein Lampenschirm. Auch so etwas stellen die Sandhelden her.