Anrührendes musikalisches Geschehen
Künstlerquintett bringt in Haunsheim eindrucksvoll Werke aus der Barockzeit zu Gehör
Haunsheim In der sehr gut besuchten evangelisch-lutherischen Dreifaltigkeitskirche wurde zur Sterbestunde Jesu an dessen Kreuzestod erinnert. Pfarrer Axel Schmidt rezitierte die relevanten Evangelientexte und stellte die Bedeutung des Heilsgeschehens für die Christen heraus. Iris Lutzmann war es vorbehalten, mit Arien aus der 85. und der 119. Kantate von Johann Sebastian Bach musikalisch das Karfreitagsereignis auszudrücken. Im Schemelli-Strophenlied „O du Liebe meiner Liebe“begleitete sie Norbert Bender stilgerecht an der Orgel. Die Arien „Jesus ist ein guter Hirt“und „Die Obrigkeit ist Gottes Gabe“stützten Cello (Stefanie Gierer) und Cembalo (Andreas Käßmeyer) sowie Heidrun Krech-Hemminger (Violine) oder Norbert Bender (Querflöte). Mit dem Wohllaut ihrer samtenen Altstimme, den fließenden, gut ausgeprägten Melodiebögen erreichte Iris Lutzmann die Herzen der aufmerksamen Zuhörer. Gemeinsam mit Heidrun Krech-Hemminger und Norbert Bender bildete sie ein Gesangstrio, das das A-cappella-Renaissance-Lied „ Ach Jesu mein“(Clemens non Papa) und das Barocklied „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“(A. Lotti) anrührend und vorbildlich gestaltend vortrug. Die Instrumentalbeiträge wiesen in ihrer barocken Beredsamkeit über den Karfreitag hinaus. Die d-Moll- von Arch. Corelli oder die Suite von G. P. Bononcini brachten heiter bewegte Tanzformen wie Allemanda und Corrente. Den galanten Stil entfalteten Heidrun KrechHemminger und Iris Lutzmann mit ihren Violinen in schönster Harmonie bei Corelli. Sehr gutes Zusammenspiel kennzeichnete die gelungene Partnerschaft der zwei Altblock- flöten von Norbert Bender und Heidrun Krech-Hemminger bei der Suite. Eine neue Klangfarbe steuerten Norbert Bender mit der Querflöte und Heidrun Krech-Hemminger mit der Trio-Sonate von G. Ph. Telemann bei. Die beiden Ausnahmemusiker korrespondierten trefflich, zeigten elegante Tongebung und großartiges rhythmisches EmpfinTriosonate den. In der achtteiligen Suite von G. Fr. Händel aus dessen Oper „Rodrigo“konnte Norbert Bender mit der Sopranblockflöte jubilieren. Sein inspiriertes Musizieren begleiteten Iris Lutzmann an der Violine und Heidrun Krech-Hemminger an der Viola. In einem Duo für Violine und Violoncello (G. Iacchini) bewiesen Heidrun Krech-Hemminger und Stefanie Gierer ihre Reputation. Die Cellistin war hier und in den anderen Stücken mit Basso continuo der ruhende Pol, der tonlich absolut sicher und rhythmisch unfehlbar agierte. Ihr zur Seite umsichtig und zuverlässig am Cembalo Andreas Käßmeyer. Nach dem Segen des Pfarrers spendete das beeindruckte Publikum große Beifall.