Trainersuche beginnt von vorne
Beim FC Gundelfingen springt der geplante neue Coach Dewein ab – und das Team steckt mitten im Abstiegskampf. SSV Höchstädt stellt seinen nächsten Trainer vor
Schlechter hätte das Osterwochenende beim FC Gundelfingen kaum laufen können. Am Karsamstag unterlagen die Landesliga-Kicker beim TSV Gilching mit 0:4 und stecken nun mittendrin im Abstiegskampf. „Der Vorsprung ist fast aufgebraucht, jetzt muss wirklich jedem der Ernst der Lage klar sein“, meinte Trainer Karlheinz Schabel nach dem Schlusspfiff – und gab seinen Kickern mit auf den Weg: „Das einzig Gute ist, dass wir es weiterhin selbst in der Hand haben.“Doch dazu brauchen die Grün-Weißen Erfolgserlebnisse in den anstehenden beiden Heimspielen am Samstag gegen den SC Oberweikertshofen und vier Tage später gegen die SpVgg Kaufbeuren.
Und als schmerze die sportliche Misere nicht schon genug, platzte am Ostersonntag die nächste „Bombe“. Joachim Dewein, Coach der A-Junioren und für die neue Saison als Trainer des Landesliga-Teams eingeplant, schmiss mit sofortiger Wirkung hin. Dewein nennt privat Gründe für seine Entscheidung. „Joachims Arbeit und Erfolge in den vergangenen vier Jahren sind nicht vergessen“, betont der geschäftsführende Abteilungsleiter Christian Renner, „doch uns trifft es hart. Die Enttäuschung ist sowohl bei uns Verantwortlichen wie auch bei den Spielern riesengroß.“
Jetzt geht beim FCG die Trainersuche schon wieder los, nachdem seit dem Abschied von Stefan Anderl im Mai 2017 ein reges Kommen und Gehen ist. Zur Erinnerung: Anderls geplanter Nachfolger Benjamin Götz sprang kurzfristig ab, dann blieb Francisco Copado nur neun Spiele, Stefan Kerle übernahm bis zum Frühjahr, um dann von Schabel abgelöst zu werden. Schabel wiederum zog im März aus gesundheitlichen Gründen seine Zusage für die Saison 2018/19 zurück – und nun warf Dewein alles hin.
Nur noch acht Spiele bleiben dem FC Lauingen, um sich aus dem Bezirksliga-Tabellenkeller zu spielen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz, den aktuell die Glötter Lilien einnehmen, beträgt sechs Punkte. Jene sechs Punkte, die am Osterwochenende zu holen waren. Die Ausbeute: null. „Die beiden Gegentreffer kurz vor und nach der Pause fielen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt“, resümiert Sportleiter Joachim Hauf das 0:2 gegen den SC Bubesheim: „Die Mannschaft hat trotz des Rückstandes nie aufgegeben und bis zum Abpfiff versucht, sich Chancen zu erarbeiten.“Ähnlich war Haufs Fazit schon nach dem 0:2 vom Karsamstag gegen Ehekirchen ausgefallen: „Auch nach dem Doppelschlag, der uns auf die Verliererstraße brachte, steckte die Mannschaft nicht auf.“
Nur einmal am Ball war Ostern Konkurrent SSV Glött – und sicherte sich den erhofften „Dreier“bei Aufsteiger Donaumünster (4:0). Klar, dass Coach Stefan Schneider begeistert war: „Eine überragende Mannschaftsleistung über die gesamte Spielzeit. Die Jungs konnten sich erneut steigern, was mich für die kommenden Aufgaben positiv stimmt.“Insbesondere auf die starke Defensivarbeit erfahrener Akteure wie Christoph Schuhmair und Hans Jörg Schauler können die Lilien im Abstiegskampf bauen. Bis zum Ligaerhalt ist es aber – auch wegen der schlechten Hinrunde – noch ein weiter Weg.
Zehn Spiele war der SV Holzheim krank, jetzt siegt er wieder, Gott sei Dank! Dem an der Seitenlinie coachenden Sportlichen Leiter Tobias Ott war nach dem 1:0-Erfolg im Kreisliga-West-Derby gegen die U23 des FC Gundelfingen die Anspannung immer noch deutlich anzumerken. Ob der Sieg letztendlich verdient war oder nicht, ist den Verantwortlichen im Holzheimer Lager völlig egal. Im Hinblick auf das Aschberg-Derby kommenden Sonntag gegen den SV Aislingen wurde jedenfalls Selbstbewusstsein aufgebaut.
Für den SVA gab es in zwei Oster-Spielen derweil nur die magere Ausbeute von einem Punkt. Gegen Jettingen kam Aislingen nach Rückstand gut zurück und verdiente sich das Remis redlich. In Altenmünster bedeutete erst ein umstrittener Elfmeter in der Nachspielzeit die Niederlage. „Ich möchte meinen Jungs nichtsdestotrotz ein Kompliment aussprechen. Sie haben innerhalb von zwei Tagen zwei tolle Leistungen gezeigt“, sagt SVA-Coach Falko Ballin.
In der Kreisliga Nord freut sich derweil die SSV Höchstädt, ihren neuen Trainer für die kommende Saison präsentieren zu können. Nachfolger des zum Rundenende ausscheidenden Markus Zengerle wird der 31-jährige studierte Sportmanager und Sportjournalist Ümit Tosun. Abteilungsleiter Rainer Wa nek sowie den beiden sportlichen Leitern Thomas Korittke und Johan nes Ebermayer war es wichtig, einen Spielertrainer zu verpflichten, der der extrem jungen SSV-Mannschaft auch auf dem Feld Sicherheit und Stärke geben kann. Wanek: „Ümit wird seine tolle fußballerische Ausbildung in Heidenheim und beim VfR Aalen sowie seine Erfahrungen als Spielertrainer beim TSV Albeck und dem SV Westerheim bei uns einbringen. Auch diesen Sommer kommen wieder einige sehr talentierte Jungs aus unserer A-Jugend in den Herrenbereich, die es erfolgreich zu integrieren gilt.“
Der gebürtige Giengener Tosun ist ebenfalls guter Dinge: „Der Verein hat klare Ziele und einen jungen Kader, was bei meiner Entscheidung eine sehr große Rolle gespielt hat. Ich arbeite sehr gerne mit jungen und entwicklungsfähigen Spielern, die noch viel Luft nach oben haben. Auch mein aktueller Verein Westerheim hat einen sehr jungen Kader.“Torsten Kitzinger bleibt auch kommende Saison Coach der zweiten Mannschaft in der B-Klasse. Der 40-Jährige geht damit bereits in seine neunte Saison im SSVDress, davon seine zweite als Spielertrainer.