Diese Attacke ist ein Extremfall
Keine gute Woche für Hundebesitzer und deren Verhältnis zu Menschen, die ohne Hund leben. Die Tragödie um eine 52-jährige behinderte Rollstuhlfahrerin und ihren Sohn, die zu Hause in Hannover vom eigenen StaffordshireTerrier zu Tode gebissen wurden, wird die Ängste hundeferner Menschen in der Begegnung mit Vierbeinern weiter schüren.
Dabei hat die Tragödie von Hannover nichts mit dem Alltag zu tun. In Hannover wurde ein Hund so lange qualvoll in einen Käfig eingesperrt, bis ihm der letzte Rest Sozialverhalten ausgetrieben war. Ein deformiertes Wesen, das an einer kurzen Zündschnur lief. Warum hat das keiner gesehen? Wie so oft war auch hier der Hundebesitzer, nicht der Hund das Problem.
In der Folge wird die Tragödie die Ängste von Joggern, Radlern oder Müttern mit Kindern weiter befeuern. Mögen sie unberechtigt sein, wenn ein Spaziergänger einem alterschwachen Dackel begegnet, so ist es die Aufgabe des Hundebesitzers sie zu respektieren, den Hund abzurufen und an die Leine zu nehmen. Das misslingt gelegentlich, weil Waldi seinen eigenen Kopf hat und den Nordic Walker verfolgt. Dann hilft es, wenn sich der Hundebesitzer entschuldigt und der Verfolgte erst mal abwartet, ehe er auf die kommunale Leinenverordnung für diese „blöden Köter“verweist. So könnten auch wieder gute Hunde-Wochen kommen.