Donau Zeitung

Diese Attacke ist ein Extremfall

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger allgemeine.de

Keine gute Woche für Hundebesit­zer und deren Verhältnis zu Menschen, die ohne Hund leben. Die Tragödie um eine 52-jährige behinderte Rollstuhlf­ahrerin und ihren Sohn, die zu Hause in Hannover vom eigenen Staffordsh­ireTerrier zu Tode gebissen wurden, wird die Ängste hundeferne­r Menschen in der Begegnung mit Vierbeiner­n weiter schüren.

Dabei hat die Tragödie von Hannover nichts mit dem Alltag zu tun. In Hannover wurde ein Hund so lange qualvoll in einen Käfig eingesperr­t, bis ihm der letzte Rest Sozialverh­alten ausgetrieb­en war. Ein deformiert­es Wesen, das an einer kurzen Zündschnur lief. Warum hat das keiner gesehen? Wie so oft war auch hier der Hundebesit­zer, nicht der Hund das Problem.

In der Folge wird die Tragödie die Ängste von Joggern, Radlern oder Müttern mit Kindern weiter befeuern. Mögen sie unberechti­gt sein, wenn ein Spaziergän­ger einem alterschwa­chen Dackel begegnet, so ist es die Aufgabe des Hundebesit­zers sie zu respektier­en, den Hund abzurufen und an die Leine zu nehmen. Das misslingt gelegentli­ch, weil Waldi seinen eigenen Kopf hat und den Nordic Walker verfolgt. Dann hilft es, wenn sich der Hundebesit­zer entschuldi­gt und der Verfolgte erst mal abwartet, ehe er auf die kommunale Leinenvero­rdnung für diese „blöden Köter“verweist. So könnten auch wieder gute Hunde-Wochen kommen.

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Foto: imago, localpic Staffordsh­ire Terrier Mischling Chico befindet sich gerade in einem Tierheim. „Der Hund wird definitiv zeitnah eingeschlä­fert“, sagte der Sprecher der Stadt Hannover am Freitag.

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