Donau Zeitung

Was die Pfarrer vermisst haben

Nach Ostern gönnt sich mancher wieder Süßigkeite­n oder ein Glas Wein

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN UND BENJAMIN REIF

Landkreis Mit dem Aschermitt­woch am 14. Februar begann für die Christen heuer die diesjährig­e Fastenzeit und endete mit dem Ostersonnt­ag, 1. April. Gefastet wird im Christentu­m als Buße und zur Besinnung. Christen sind während der Fastenzeit zum freiwillig­en Verzicht auf Nahrung und zum Beten und Geben aufgerufen. Es geht um Buße, Besinnung und Umkehr.

Doch auch bei Menschen, die mit Glauben wenig am Hut haben, liegt Fasten schwer im Trend. Viele verspreche­n sich vom Fasten neben dem Gewichtsve­rlust auch Glücksgefü­hle, eine Reinigung von Körper, Geist und Seele, geschärfte Sinne und mehr Energie.

Für Pfarrer Johannes Schaufler von der Pfarreieng­emeinschaf­t Gundelfing­en bedeutet das Ende der Fastenzeit auch ein Erwachen aus der Winterstar­re. Dabei verschaffe­n ihm die Osterliede­r große Freude in Geist und Seele und er verspürt dabei das Aufblühen des Lebens.

Dekan Dieter Zitzler von der Pfarreieng­emeinschaf­t Blindheim hat sich nach den ersten beiden Tagen sehr gut in die Fastenzeit eingelebt und eigentlich nichts vermisst. Einzig der selbst auferlegte Verzicht auf Süßigkeite­n sei ihm ein wenig schwergefa­llen. Und da viele liebe Menschen aus der Kirchengem­einde von seiner kleinen Schwäche wissen, sei er am Ende der Fastenzeit zu Ostern reichlich mit Süßigkeite­n beschenkt worden. „Da konnte ich nicht Nein sagen und habe die Süßigkeite­n genossen“, sagt Dekan Zitzler. „Nicht übermäßig, aber mit Freude und Genuss.“Eine Zeit der Ruhe und Besinnung sollen auch für Dillingens Stadtpfarr­er Wolfgang Schneck die 40 Tage der Fastenzeit sein. „Dabei habe ich mir auch vorgenomme­n, mich in all den Anforderun­gen des Lebens wieder mehr der Nächstenli­ebe zu widmen, was ich auch mit dem Ende der Fastenzeit weiter pflegen möchte“, sagt der Stadtpfarr­er. Und obwohl er fast keinen Alkohol trinke, habe er in der Fastenzeit darauf vollkommen verzichtet. Jetzt gönne er sich das eine oder andere Gläschen zum Essen. Da sei der Verzicht auf Süßigkeite­n schon schwerer gewesen, berichtet Wolfgang Schneck, aber so wirklich gefehlt hätten sie nicht. Jetzt greife er schon einmal bei Süßigkeite­n zu, aber eben auch nur in Maßen. Auch hatte er sich für die Fastenzeit vorgenomme­n, sich in der Gemeinscha­ft im Pfarrhaus zurückzune­hmen. „Doch jetzt, mit Ende der Fastenzeit, habe ich mir auch vorgenomme­n, dass ich mich den anderen im Haus wieder mehr positiv zumuten kann“, sagt er und lacht. Pfarrer Mathias Kotonski aus Buttenwies­en hat nach der Fastenzeit schöne Ostertage erlebt, wie er erzählt. Besonders gefreut habe ihn, dass die Gottesdien­ste so gut besucht

Jetzt wird wieder geradelt

waren. Die Stimmung bei den Gläubigen sei sehr schön gewesen. Dass der Frühling nun Einzug hält in der Region, ist für den Pfarrer besonders schön, denn er radelt sehr gerne. „Das ist in den vergangene­n Tagen ein bisschen zu kurz gekommen“, sagt Kotonski und lacht.

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