Was die Pfarrer vermisst haben
Nach Ostern gönnt sich mancher wieder Süßigkeiten oder ein Glas Wein
Landkreis Mit dem Aschermittwoch am 14. Februar begann für die Christen heuer die diesjährige Fastenzeit und endete mit dem Ostersonntag, 1. April. Gefastet wird im Christentum als Buße und zur Besinnung. Christen sind während der Fastenzeit zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und zum Beten und Geben aufgerufen. Es geht um Buße, Besinnung und Umkehr.
Doch auch bei Menschen, die mit Glauben wenig am Hut haben, liegt Fasten schwer im Trend. Viele versprechen sich vom Fasten neben dem Gewichtsverlust auch Glücksgefühle, eine Reinigung von Körper, Geist und Seele, geschärfte Sinne und mehr Energie.
Für Pfarrer Johannes Schaufler von der Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen bedeutet das Ende der Fastenzeit auch ein Erwachen aus der Winterstarre. Dabei verschaffen ihm die Osterlieder große Freude in Geist und Seele und er verspürt dabei das Aufblühen des Lebens.
Dekan Dieter Zitzler von der Pfarreiengemeinschaft Blindheim hat sich nach den ersten beiden Tagen sehr gut in die Fastenzeit eingelebt und eigentlich nichts vermisst. Einzig der selbst auferlegte Verzicht auf Süßigkeiten sei ihm ein wenig schwergefallen. Und da viele liebe Menschen aus der Kirchengemeinde von seiner kleinen Schwäche wissen, sei er am Ende der Fastenzeit zu Ostern reichlich mit Süßigkeiten beschenkt worden. „Da konnte ich nicht Nein sagen und habe die Süßigkeiten genossen“, sagt Dekan Zitzler. „Nicht übermäßig, aber mit Freude und Genuss.“Eine Zeit der Ruhe und Besinnung sollen auch für Dillingens Stadtpfarrer Wolfgang Schneck die 40 Tage der Fastenzeit sein. „Dabei habe ich mir auch vorgenommen, mich in all den Anforderungen des Lebens wieder mehr der Nächstenliebe zu widmen, was ich auch mit dem Ende der Fastenzeit weiter pflegen möchte“, sagt der Stadtpfarrer. Und obwohl er fast keinen Alkohol trinke, habe er in der Fastenzeit darauf vollkommen verzichtet. Jetzt gönne er sich das eine oder andere Gläschen zum Essen. Da sei der Verzicht auf Süßigkeiten schon schwerer gewesen, berichtet Wolfgang Schneck, aber so wirklich gefehlt hätten sie nicht. Jetzt greife er schon einmal bei Süßigkeiten zu, aber eben auch nur in Maßen. Auch hatte er sich für die Fastenzeit vorgenommen, sich in der Gemeinschaft im Pfarrhaus zurückzunehmen. „Doch jetzt, mit Ende der Fastenzeit, habe ich mir auch vorgenommen, dass ich mich den anderen im Haus wieder mehr positiv zumuten kann“, sagt er und lacht. Pfarrer Mathias Kotonski aus Buttenwiesen hat nach der Fastenzeit schöne Ostertage erlebt, wie er erzählt. Besonders gefreut habe ihn, dass die Gottesdienste so gut besucht
Jetzt wird wieder geradelt
waren. Die Stimmung bei den Gläubigen sei sehr schön gewesen. Dass der Frühling nun Einzug hält in der Region, ist für den Pfarrer besonders schön, denn er radelt sehr gerne. „Das ist in den vergangenen Tagen ein bisschen zu kurz gekommen“, sagt Kotonski und lacht.