Von Kopfsalat bis Radieschen: Es ist was los im Schrebergarten
Vieles können Hobbygärtner bereits jetzt anpflanzen. Ein Besuch
Gundelfingen Ein kalter Wind saust durch den gut 200 Quadratmeter großen Schrebergarten von Johann Essl. Nur einen Steinwurf vom Vereinsheim des TV Gundelfingen entfernt liegt das botanische Reich des Rentners. Einige Sonnenstrahlen mühen sich an diesem milden Frühlingsabend durch die Wolkendecke und treffen auf Essls Schrebergarten. Seit 26 Jahren gehört der schon ihm. Damit ist Essl einer von rund fünf Millionen Menschen in Deutschland, die einen Kleingarten nutzen, wie der „Bundesverband Deutscher Gartenfreunde“(„BDG“) auf seiner Website mit- teilt. Und die Zahlen steigen – denn immer mehr Menschen wollen ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten. Freie Parzellen seien mittlerweile kaum mehr zu bekommen.
In diesen 26 Jahren hat sich Essl hier vieles aufgebaut – von der Gartenlaube, in der Rasenmäher, Schaufeln, Spaten und Scheren fein säuberlich sortiert liegen, bis hin zum Brunnen, den er selbst gebohrt hat. „Ich bin ziemlich viel hier draußen“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen. Von Brokkoli, über Erdbeeren bis hin zu Paprika baut Essl in seinem Garten zahlreiche Obst- und Gemüsesorten an. Doch so ganz ist sein Garten noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht. Zwar schmücken schon einige Narzissen und Primeln das Blumenbeet, doch für den Gemüseanbau im Freien sei es jetzt noch zu kalt, sagt er. Nur überdacht könne jetzt angebaut werden.
Langweilig wird es Essl in seinem Schrebergarten aber auch Anfang April nicht. Im Gewächshaus sprießt bereits der grüne Kopfsalat aus dem Boden, und auch die Radieschen hat er schon eingesetzt. Wichtig sei jetzt, dass man die Pflanzen vor dem kalten Wind und Regen schützt und ihnen Wärme bietet. Eine Kerze im Gewächshaus genügt da schon. Auch um die Weißwein- und Rotweinsträucher, die sich am oberen Ende des Hangs,
wichtigsten Bienenweidegehölze hin, und dies sind: Schneeball, Buchsbaum, Weißdorn, Stachelbeere, Quit te, Ginster, Liguster, Lavendel, Efeu, Strauchkastanie, Som merflieder, Johanniskraut und Ris penhortensie. Eine besondere Bedeutung kommt nach Kreisfachbe rater Manfred Herian auch dem Faulbaum zu, er blüht von Mai bis Oktober und ist allein für zehn Schmetterlingsarten eine Futter pflanze. (pm) auf dem Essls Schrebergarten steht, befinden, kümmert er sich jetzt und schneidet sie zurecht. Wenn es wärmer wird, wachsen auf seinem Grundstück auch Brombeeren und Johannisbeeren. Aus denen presst seine Frau dann Säfte, erzählt er. Doch bis das so weit ist, dauert es noch. Bis dahin kümmert er sich um den Salat und die Radieschen im Gewächshaus, die er bereits in 14 Tagen ernten wird – und bringt seine umfassende Gartenlaube auf Vordermann, um für die Schrebergartensaison bestens gerüstet zu sein.
Einige Meter entfernt von Essls Schrebergarten werkelt Familie Kaiser bereits an einem neuen Hochbeet. Blumen, Kohlrabi, Kräuter und Radieschen sollen hier eingesetzt werden, erzählt Melanie Kaiser. Doch jetzt sei es noch zu früh, um etwas einzusetzen. „Die Bodentemperatur muss zwischen zehn und 15 Grad betragen“, verrät sie. Für sie ist der Schrebergarten aber nicht nur ein Ort, um Gemüse anzubauen, sondern auch einer, an dem ihre Kinder toben und Spaß haben können. Deswegen haben sie in der Mitte des Gartens ein großes Baumhaus aufgestellt.
Wer überlegt, dem Trend zu folgen und sich auch einen Schrebergarten anzuschaffen, für den hat Kaiser aber einen wichtigen Rat: „Man darf keine Angst vor dreckigen Fingern haben und muss immer am Ball bleiben. Denn das Unkraut wächst immer.“Doch was andere als leidige Plackerei empfinden – nämlich das Unkrautjäten –, ist für Melanie Kaiser Entspannung pur, wie sie mit einem Lächeln sagt.