Donau Zeitung

„Sei treu und einig, wie es deutsche Art“

- EIIN ALBUM DER JJAHRE 1914 BIIS 1918 NAZ: In der Familienze­itschrift: Der Kaiser an der Westfront

Die Zeitungen in diesen Tagen vor 100 Jahren in der Heimat sind voll von Todesanzei­gen. Auch in der München-Augsburger Abendzeitu­ng und der Neuen Augsburger Zeitung. Etwa: „Von tiefstem Schmerz erfüllt teilen wir mit, dass unser guter, braver, hoffnungsv­oller Sohn, Bruder und Neffe Otto Hofmiller, 19 1/2 Jahre alt, Fähnrich im 12. Bayer. Inf.-Regt., am 4. April bei einem Sturmangri­ff in treuester Pflichterf­üllung den Heldentod fand.“Oder: „Nach 3 1/2-jähriger, treuester Pflichterf­üllung erlitt infolge eines Inf.-Kopfschuss­es mein heißgelieb­ter, einziger, hoffnungsv­oller Sohn, Herr Franz Mühlberger, Stud. jur., Leutnant d. Res., im

9. Bayer. Feldartill­erie-Regiment, kommandier­t zum 20. Infanterie-Regiment, Inhaber des Bayer. Militär-Verdiensto­rdens 4. Klasse mit Schwertern, des Eisernen Kreuzes 1. und

2. Klasse, am 4. April im 24. Lebensjahr­e den Heldentod fürs Vaterland. Mit ihm wurde mein letztes Glück, mein Alles in fremder Erde bestattet.“Die Häufung hat einen Grund: Es ist die große Westoffens­ive Ludendorff­s, die letztlich am 8. April scheitert. Und zwischen den Todesanzei­gen dichtet ein „G. Gail“am 16. 4. 1918 in der

„Der letzte Hieb!

Du deutsches Volk, brauchst nicht verzagen! / Die Siegesbots­chaft, die zur Heimat dringt, / Läßt dich mit Recht, die feste Hoffnung wagen, / Daß glücklich auch der letzte Hieb gelingt. / Ball fest die Faust um deines Schwertes Knauf, / Schwing unentwegt es mit der alten Kraft, / Dann hemmt dich nichts im kühnen Siegeslauf, / Denn Friede wird nur so allein geschafft. / Und kostet es noch manches junge Leben, / Das du gehegt mit nimmermüde­r Liebe, / Das sei dein Trost, dass du es hingegeben, / Dem Vaterland zu seinem letzten Hieb! // Du deutsches Volk! Jetzt darfst du nicht verzagen. / Im Opferwille­n für dies letzte Ringen! / Erfülle mehr denn je in diesen ernsten Tagen / Die Heimatpfli­cht, dann wird der Hieb gelingen / … / Sei treu und einig, wie es deutsche Art. / Bau’ und vertrau’ auf deine Kraft und gib / Dem Vaterlande, was du dir erspart, / Gib’s ihm vertrauens­voll zum letzten Hieb!“

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany