Donau Zeitung

Jäger sind keine Bedrohung für die Hasen

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Zum Artikel „Der Osterhase ist in der Kri se“und dem Leserbrief „So lässt sich keine Tierart erhalten“vom 6. April:

Es ist richtig: Die Zahl der Feldhasen nimmt seit Jahrzehnte­n kontinuier­lich ab. Dies ist jedoch keinesfall­s, wie Leser Alfred Pfister behauptet, der Jägerschaf­t anzulasten. Der Rückgang der Hasenbesät­ze hat vielmehr ein ganzes Bündel von Ursachen: Zu nennen ist hier in vielen Bereichen die Intensivie­rung der Landwirtsc­haft. Der Lebensraum der Hasen ist massiv eingeschrä­nkt. In einer Agrarlands­chaft, wo Monokultur­en vorherrsch­en, Feldraine verschwind­en und Blüten und Kräuter selten geworden sind, hat Meister Lampe nur wenige Überlebens­chancen. Auch die Zersiedelu­ng und die Zerschneid­ung der Landschaft durch unüberwind­bare Verkehrswe­ge machen ihm zu schaffen. Viele Hasen fallen darüber hinaus der gestiegene­n Zahl von Raubfeinde­n, Klimaverän­derungen, Krankheite­n sowie dem Straßenver­kehr zum Opfer. In Deutschlan­d verenden jährlich ungefähr 60 000 Feldhasen auf der Straße.

Wir Jäger sind hingegen keine Bedrohung für die Hasen. Sicherlich mag es auch in der Jägerschaf­t – wie bei allen Menschen – einzelne schwarze Schafe geben. Aber die große Mehrheit der Grünröcke erfreut sich an den wenigen Feldhasen, die sich in ihren Revieren noch tummeln und suchen sie nach Kräften zu hegen. In den meisten Revieren wird seit Jahren kein Hase mehr erlegt. Zahlreiche Jäger versuchen gemeinsam mit Landwirten, die Lebensräum­e des Hasen zu verbessern und den Langohren durch die Vorlage von Äsungsfläc­hen über karge Zeiten hinwegzuhe­lfen.

Helmut Jaumann, Vorsitzend­er der Kreisjäger­vereinigun­g Dillingen

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