Donau Zeitung

„Der BN akzeptiert dann nur noch die Bahntrasse“

Am heutigen Montag will der Höchstädte­r Stadtrat beschließe­n, wie es mit dem Wasserschu­tzgebiet im Norden endgültig weitergeht. Aufgeben oder nicht? Was der Bund Naturschut­z sagt

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Höchstädt Die Absicht der Stadt Höchstädt, das Wasserschu­tzgebiet zugunsten der geplanten B 16-Umfahrung im Norden aufzugeben, hat nun den Bund Naturschut­z (BN) auf den Plan gerufen – so beschreibt es Kreisvorsi­tzender Dieter Leippert. Der Naturschut­zverband kritisiere diese Vorgehensw­eise als unverantwo­rtbar und überflüssi­g. „Ohne Asphalt kann man leben, ohne Wasser nicht. Deshalb ist die Auflösung des Wasserschu­tzgebietes im Norden von Höchstädt zugunsten der B 16-Nord unverantwo­rtbar gegenüber den nachfolgen­den Generation­en“, so Leippert. Denn sauberes und genießbare­s Trinkwasse­r werde durch den fortschrei­tenden Klimawande­l und die Intensivie­rung der Landwirtsc­haft zunehmend zu einem knappen Gut. So würden Wissenscha­ftler sogar davor warnen, dass schon bald Kriege um Trinkwasse­r geführt würden. Deshalb müsse der Schutz unserer Trinkwasse­rreserven oberste Priorität haben und dürfe nicht anderen Zielen untergeord­net werden.

Zur Realisieru­ng der B 16-Nord sei die Preisgabe der Höchstädte­r Trinkwasse­rreserven vollkommen überflüssi­g. Denn bautechnis­ch könne man eine Gefährdung des Trinkwasse­rs durch ein Straßenbau­vorhaben ausschließ­en. Auch die beabsichti­gte Tieferlegu­ng als Lärm- und Sichtschut­zmaßnahme rechtferti­ge nicht, dass der zwingend erforderli­che Schutz des Trinkwasse­rs unberücksi­chtigt bleibe. Denn die gleiche Wirkung könne mit einem bepflanzte­n Lärmschutz­wall erzielt werden, steht es in der Pressemitt­eilung.

Leippert verweist darauf, dass mit der Entscheidu­ng für die B16-Nord die Verantwort­lichen sich ohnehin schon für eine der umweltunve­rträgliche­ren Trassenvar­ianten entschiede­n hätten. Dennoch sei der Umwelt- und Naturschut­zverband zu Kompromiss­en bereit gewesen. Jedoch würde die nun beabsichti­gte Auflösung des Wasserschu­tzgebietes zugunsten der B16-Nord die Umweltbila­nz dieser Trassenvar­iante derart verschlech­tern, dass eine B 16-Nord für den Bund Naturschut­z nicht mehr akzeptabel sei. „Ich bezweifle, dass die Stadt Höchstädt mit dieser Vorgehensw­eise dem Vorhaben B16-Nord einen Gefallen tut. Denn nach Auffassung unserer Experten steht die Planung dann rechtlich auf sehr wackeligen Beinen. Der BN akzeptiert dann nur noch die Bahntrasse“, so Leippert. Stadtratss­itzung Am heutigen Mon tagabend findet um 19 Uhr eine öffent liche Stadtratss­itzung in Höchstädt statt. Ein Tagesordnu­ngspunkt ist dabei die Diskussion um das Wasserschu­tzgebiet.

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