So kommen Sie gut durch den Blitzmarathon
Serie Was war los in den Landkreisen Dillingen und Wertingen vor 100, 50, 25 und 10 Jahren?
Mittwoch und Donnerstag müssen Autofahrer wieder besonders gut aufpassen. An welchen Stellen ein Knöllchen droht.
Das Blättern in alten Bänden unserer Zeitung birgt immer wieder Überraschungen. Ausführlicher als früher im Kalenderblatt auf der Service-Seite berichten wir in der Serie „Blick zurück“zweimal im Monat darüber, was vor 100, 50, 25 und zehn Jahren los war. Heute geht es um den April von anno dazumal. Landkreis Unter der Überschrift „Sommerzeit und Schulbeginn“berichtete die Schwäbische Donau-Zeitung
vor 100 Jahren: „Bei der Durchführung der Sommerzeit besteht die Gefahr, dass die Volksschulen auf dem Lande den Unterricht zu früh beginnen und dass dadurch den Schulkindern mit Rücksicht auf die oft weiten Schulwege nicht der zur Erhaltung der Gesundheit erforderliche Schlaf gewährt wird. Um dieser Schädigung der Jugend vorzubeugen, wird vom Kultusministerium angeordnet, dass der Vormittagsunterricht an den Volksschulen während des Sommerhalbjahres nicht vor acht Uhr vormittags (Sommerzeit) beginnen darf.“
Des Weiteren berichtete die Zeitung: „Waldbrände sind nunmehr an der Tagesordnung. Letzten Sonntagnachmittag ist in einer Jungpflanzung der Landwirtsfrau Lotter Maria von Laugna Feuer ausgebrochen, das eine Fläche von fünf Dezimalen circa 200 Fichtenpflanzen vollständig vernichtete. Das Feuer wurde gelegt von fünf noch schulpflichtigen Jungen, die Zigaretten rauchten. Als die Burschen sahen, dass sie dem Element nicht mehr Herr wurden, suchten sie das Weite, rannten aber direkt in die Hände der Gendarmerie, der sie ihre Tat auch zugestanden. Eine Tracht Prügel wäre für die grünen Jungen das Beste.“Überregional war die Anzeige zu lesen: „Entlaufen ist mir mein liebes, gutes Weib. Bitte den ehrlichen Finder, er möchte es auf Lebensdauer gefälligst behalten. Wilhelm Fritz, Schuhmachermeister.“
Vor 50 Jahren schrieb die
„Der Schwebezustand, in dem sich die nicht landwirtschaftliche Kreisberufsschule Wertingen seit zwei Jahren befand, ist beendet. Mit der denkbar knappen Mehrheit von 17 gegen 16 Stimmen akzeptierte der Kreistag am Montagnachmittag nach dreieinhalbstündiger Debatte den Antrag von Landrat Rauch, den Berufsschulneubau auf dem Gelände östlich des Wertinger Kreiskrankenhauses noch in diesem Jahr zu beginnen und die Erd-, Betonund Maurerarbeiten bis zum 15. Juni 1968 zu vergeben.“
Überregional war zu lesen: Der Bayerische Siedlerbund in Augsburg hielt eine gut besuchte Aufklärungsversammlung über die Neufestsetzung der Einheitswerte ab, die ungerechtfertigte Mehrbelastungen bei Familienheimen beklagte. Der Siedlerbund forderte daher den Abbau der Grundsteuer beziehungsweise eine Reduzierung der Steuermesszahlen und Hebesätze. Im April vor 25 Jahren waren die 1000 Ein- von Zusamaltheim und Sontheim zeitweise ohne Trinkwasser. Vor allem eine defekte Pumpe und leckende Wasserleitungen waren laut damaligem Zweiten Bürgermeister Herbert Schön dafür verantwortlich. Insgesamt waren sechs Feuerwehren fast zwei Tage lang im Einsatz, um die Wasserversorgung wiederherzustellen. Zunächst rückte die Wertinger Feuerwehr aus. Die Leitung der Hilfsaktion hatte Kreisbrandinspektor Joachim Neumeier aus Rieblingen übernommen. Zunächst ging es nur darum, den Hochbehälter im Westen von Zusamaltheim mit Wasser aufzufüllen, damit die Spezialfirma Hammann mit Akustik-Detektoren das Leck finden könne. Zwischen Roggden und dem benachbarten Zusamaltheim musste eine 2,2 Kilometer lange Schlauchverbindung aufgebaut werden.
Vor 10 Jahren berichtete unsere Zeitung, der vergangene Samstag werde wohl in die Geschichte Wertingens eingehen: Weit über 4000 Menschen aus der Region waren dem Aufruf des Fördervereins gefolgt, den Willen für den Erhalt der Geburtshilfestation am Wertinger Krankenhaus zu demonstrieren. So viele wie noch nie in der Vergangenwohner heit. Dicht gedrängt verfolgten die Menschen vor dem Krankenhaus die Kundgebung. Die Redner fuhren schwere Geschütze auf, vor allem gegen Landrat Leo Schrell und den damaligen Geschäftsführer der Kreiskliniken Hans-Peter Maier. „Wir haben die Nase voll von der politischen Willkür und Arroganz“, wetterte der Vorsitzende des Fördervereins, Dieter Romakowski. Er sagte offen, wer für die Situation verantwortlich sei: „Maier ist unser Totengräber.“Landrat Schrell, so Romakowski, ignoriere 6000 Unterschriften. „Das muss jedem Demokraten die Röte ins Gesicht treiben.“