Donau Zeitung

Berliner Behörde lässt verwahrlos­tes Haus räumen

- Interview: Denis Dworatsche­k

Der Berliner Bezirk Mitte hat ein verwahrlos­tes Haus im Stadtteil Wedding räumen lassen. Dies sei „als Maßnahme der Gefahrenab­wehr“und insbesonde­re zum Gesundheit­sschutz der Bewohner zwingend erforderli­ch. Die Mieter wurden aufgeforde­rt, das Gebäude zu verlassen. Es war in der Vergangenh­eit immer wieder wegen prekärer Zustände in die Schlagzeil­en geraten. Zuletzt gab es kein Wasser mehr. Müll stapelte sich im Hof, teils fehlten Fenster, von Rattenbefa­ll war die Rede.

Haben Sie überlegt, Medikament­e zu nehmen, um nachts durchzusch­lafen? Kader K.: Ja, habe ich. Weil ich ein Kind habe, habe ich davor Angst, Schlaftabl­etten zu nehmen. Was passiert, wenn es meinem Sohn schlecht geht und ich tief und fest schlafe? Doch ohne die Tabletten habe ich nachts keine Ruhe. Es ist eine Katastroph­e.

Befinden Sie sich gerade in ärztlicher Behandlung?

Kader K.: Nein. Aber ich möchte behandelt werden.

Und vielleicht zu einem Traumather­apeuten gehen?

Sie haben einen Sohn mit dem Mann, der Ihnen all das angetan hat. Er begründete seine Tat mit einem Unterhalts­streit. Erinnert sich auch Ihr Sohn an die Tat?

Kader K.: Ja. Wenn er die Narben an meinem Körper sieht, dann sagt er sofort: „Nurretin hat Aua gemacht.“Er nennt ihn nie Papa, sondern immer bei seinem Namen.

Wie alt ist Ihr Sohn jetzt?

Kader K.: Er ist jetzt vier Jahre alt.

Wie leben Sie derzeit?

Kader K.: Ich lebe mit meinem Sohn alleine. Aber ich sehe fast täglich meine Mutter. Wir gehen oft zum Frühstücke­n zu ihr. Meine Familie ist mir eine sehr große Hilfe. Ohne sie wüsste ich nicht, was ich tun soll. Meine Mutter unterstütz­t mich und sie liebt meinen Sohn über alles.

Sie waren wochenlang im Koma nach

Welche Summe erhoffen Sie sich vom Verkauf?

Kader: Mindestens 12 000 Euro.

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Foto: P. Zinken, dpa Unbewohnba­r: Das Haus in der Kameru ner Straße in Berlin.

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