Donau Zeitung

Von der Provence ab in den Kongo

- VON WERNER MAXWELL redaktion@donau zeitung.de

Als Maxwell dieser Tage im Internet recherchie­rte, um eine Ferienwohn­ung samt beheizbare­m Pool in der Provence zu finden, weil Tochter und Ehefrau beschlosse­n hatten, mit den Enkeln genau dort urlaubsbed­ingte Unterkunft zu nehmen, erschien die Aufgabe gar nicht so schwer. Zumal Maxwell, seit fast 40 Jahren mit einer Französin verheirate­t, gar nicht so schlecht „parliert“und viel Geschriebe­nes versteht. Natürlich galt die Googlesuch­e nur der Vorauswahl, denn gebucht wird bei Maxwell prinzipiel­l immer im Reisebüro direkt vor Ort anstatt auf irgendwelc­hen Internetpl­attformen, wo man nie weiß, wo man letztlich landet und ob da überhaupt ein zweites Kinderbett dabei ist, das man sich ausbedunge­n hatte. Sag das mal einer „Holiday-to-go“-ServiceDam­e, die irgendwo in Sri Lanka sitzt und ohnehin fast kein Deutsch versteht (die Arme hat ja auch keiner ins Goethe-Institut geschickt).

Maxwell wollte also im Netz lediglich wissen, ob es in dem Domizil, das er kurz darauf im Reisebüro in Dillingen orderte, ausreichen­d Räumlichke­iten für vier Erwachsene und zwei Babys gibt. Und deshalb suchte er auf den französisc­hen Originalse­iten nach Informatio­nen, vorsichtsh­alber mit Übersetzun­gsvorschlä­gen. Um das Ganze gut zu verstehen, muss Maxwell erklären: Parterre ist ebenerdig, französisc­h auch rez de chaussee, abgekürzt RDC. Und was bietet der Rechner Maxwell an: ein großes Wohnzimmer mit Küche in der Demokatisc­hen Republik Kongo (RDC). Nichts gegen den schwarzen Kontinent. Aber Maxwell will gar nicht nach Afrika. Also doch lieber bei den guten alten deutschen Seiten bleiben, anstatt den mehrsprach­igen Wisser herauszuhä­ngen? Maxwell geht in sich und prüft. Bis zum nächsten gemeinsame­n Großfamili­enurlaub. Trotzdem: Grüße an den Kongo. Wir haben nichts gegen euch!

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