Donau Zeitung

Talente im digitalen Zeitalter entwickeln

Beim Dillinger Talenttag beschäftig­en sich Schüler unter anderem mit der Nutzung von neuen Medien

- VON ANDREAS SCHOPF

Dillingen Das digitale Zeitalter hat heutzutage so gut wie jeden erreicht. Auch und erst recht die Kleinsten. Chatten, surfen, posten sind längst schon in der Grundschul­e angekommen. „Die meisten Schüler bekommen in der 4. Klasse ihr erstes Handy“, sagt Stefan Kuhn, Lehrer an der Sankt-Bonaventur­a-Realschule Dillingen. So ist es passend, dass der diesjährig­e Dillinger Talenttag das Thema „Alles online“hatte. Der Projekttag fand gestern zum zweiten Mal in der Großen Kreisstadt statt. Organisier­t haben ihn Stefan Kuhn sowie Schulamtsd­irektor Wilhelm Martin. „Wir wollten ein Thema, mit dem wir den Zeitgeist treffen und die Schüler ansprechen“, sagt Martin.

Herausgeko­mmen sind fünf Workshops, die sich mit Themen der Digitalisi­erung beschäftig­t haben. Knapp 50 Schüler von der dritten bis sechsten Klasse haben daran teilgenomm­en. Sie kamen von den Grund- und Mittelschu­len in Dillingen, Höchstädt und Weisingen, dem Sailer-Gymnasium sowie den Bonaventur­a-Schulen.

Einer der Workshops beschäftig­te sich mit dem digitalen Geschichte­nerzählen, dem „Digital Storytelli­ng“. Die Schüler sollten sich die Vorteile, aber auch die Gefahren des Smartphone­s überlegen. Anschließe­nd schrieben sie ein Drehbuch und erstellten mehrere Kurzfilme. Dafür stellten sie mit Fingerpupp­en und Sprechblas­en Szenen nach und filmten diese mit einem Tablet. „Ein großes Thema sind die Kettenbrie­fe“, sagt die zehnjährig­e Anna Keller aus Steinheim. „Da wird viel Quatsch geschriebe­n.“Neben diesem Thema behandelte­n die Kurzfilme auch andere Aspekte des Smartphone-Konsums. Mobbing in sozialen Medien etwa, oder, dass man damit über weite Strecken in Kontakt bleiben kann oder von überall einen Notruf absetzen kann. „Das alles ist einem durch die Filme noch einmal richtig deutlich geworden“, sagt die elfjährige Lina Pospischil aus Höchstädt.

Ein anderer Workshop stand unter der Frage „Alles online - alles echt?“Die Teilnehmer mussten gefälschte Bilder von echten unterschei­den. Dann bearbeitet­en die Schüler Bilder von sich selbst und erfuhren so hautnah, wie einfach es heutzutage ist, Aufnahmen zu verfälsche­n – gerade in Zeiten von „Fake-News“im Internet eine wichtige Erkenntnis.

„Bilder lernen laufen“hieß es in einem anderen Klassenzim­mer. Dort erstellten die Workshop-Teilnehmer einen Film mit Stop-Motion-Technik, der schnellen Aneinander­reihung von einzelnen Bildern. In der Zeit von 8 bis 14 Uhr entstanden so zwei Filme, die die Zubereitun­g von Sandwiches amüsant in Szene setzten. Pro Film schossen die Schüler dafür bis zu 600 Bilder. Musikalisc­h wurde es beim Workshop „Zwischen Afrika und Laptop – Trommeln real, bearbeiten digital“. Die Teilnehmer trommelten oder musizierte­n mit anderen Instrument­en. Die Tonspuren wurden schließlic­h mit einer Software überarbeit­et und zu einem Gesamtwerk zusammenge­führt.

Beim Projekt „Farbchemie mit dem Handy“nutzten die Schüler eine App, um verschiede­nfarbige Lösungen zu untersuche­n. So fanden sie heraus, wie viel Sirup oder Farbstoff sich in den Lösungen befand. Alle Gruppen stellten ihre Ergebnisse nachmittag­s vor vielen Eltern und Verwandten vor.

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Fotos: Andreas Schopf Die Schüler des Workshops „Digital Storytelli­ng“erstellten im Rahmen des Dillinger Talenttags mithilfe eines Tablets Kurzfilme.
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Stefan Kuhn
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Wilhelm Martin

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