Das Land, in dem Wasser und Limo fließt
Die Bucher Aloisius Quelle feiert am kommenden Wochenende das 150 jährige Firmenjubiläum mit einem griabigen Fest
Der Festplatz ist schon bereit, der ganze Betrieb wird auf Hochglanz geputzt. Bei der Bucher Aloisiusquelle in Gundelfingen rüstet man sich für eine ganz besondere Veranstaltung. Seit 150 Jahren besteht das Familienunternehmen – das wird von Freitag bis Sonntag, 20. bis 22. April, mit einem ganzen Festwochenende gefeiert. Auf dem Firmengelände an der Günzburger Straße, vor den Toren Gundelfingens, fließen an diesen drei Tagen die hauseigenen Getränke – und dazu gibt es ein Programm für jung und alt (siehe Infokasten unten).
„Albfetza“und „Brenztal Power“spielen auf
Bis in die Nacht hinein lädt die Familie Bucher ihre Gäste ein. Viel zu erleben gibt es für Kinder. Informatives und eine Betriebsbesichtigung erwarten die Erwachsenen. Geschäftsführer Karl-Heinz Bucher hat außerdem Kapellen und Bands zur musikalischen Unterhaltung engagiert. Die Blaskapelle Donautaler Fristingen und die Stadtkapelle Gundelfingen unterhalten vormittags und mittags die Gäste. Abends lassen es die Volksfestbands und Blasrockkapellen „Albfetza“und „Brenztal Power“krachen.
Jubiläum wird begossen
Das Programm ist eines solchen Anlasses würdig. Ein Unternehmen, das seit 150 Jahren in Familienbesitz ist und weit über ein Jahrhundert lang erfolgreich besteht, ist etwas besonderes. Karl-Heinz Bucher und seine Familie blicken an diesem Festwochenende auf die Betriebsgeschichte zurück und begießen das Jubiläum zusammen mit ihren Gästen – natürlich mit den wohlschmeckenden Getränken und dem Bier der Bucher Aloisius Quelle. Bereits 1644 erwähnen zwei Urkunden die Wirtschaft „Zum Grünen Baum“. Diese geht im Jahr 1868 an die jetzige Inhaberfamilie Bucher über. Seit 1644 besteht der brauereieigene Brunnen. Das Wasser wird zum Bierbrauen verwendet, als der Diplombraumeister Alois Bucher im Jahre 1928 den Betrieb übernimmt. Er erreicht durch den Neubau eines Sudhauses noch vor dem Zweiten Weltkrieg und durch die Erweiterung des Lagerkellers eine Steigerung der Kapazität, die den Bierverkauf über die Stadtgrenze hinaus verlangt. Anfangs wurde mit Pferdefuhrwerken ausgeliefert, 1932 ein Benzin-Lkw angeschafft. Etwa zur gleichen Zeit begann man damit, Bier in Literflaschen abzufüllen.
Alois Bucher jun. übernimmt
1949 erfolgt der Einstieg in die Limonadenproduktion. Hierfür wurden Um- und Neubauten nötig. Alois Bucher hinterlässt nach seinem überraschenden Tod 1970 einen modernen und effektiv arbeitenden Betrieb, den sein knapp 24-jähriger Sohn übernimmt und mit viel Schwung und Elan weiterführt.
Erfolgreiche Brunnenbohrung
Alois Bucher junior erschloss 1979 einen eigenen Tiefbrunnen mit einer erstklassigen Wasserqualität. Die sogenannte Aloisius Quelle ist seither bekannt dafür, dass sie für die Herstellung von Babynahrung geeignet ist.
Im Jahr 1985 wird das Alkoholverbot in Betrieben erlassen. Ein Schlag für die Bucher Aloisius Quelle, gehörten doch große, namhafte Firmen in der Region zur Stammkundschaft, die regelmäßig für ihre Arbeiter bei Bucher einkauften. Die Zeiten, in denen die Mitarbeiter bei einem Bier zusammen sitzen, sind vorbei.
Die Familie Bucher entscheidet sich daraufhin, den Fokus auf das hervorragende Wasser der Bucher-Brunnen zu legen. Bier wird keines mehr gebraut, sondern dazu gekauft. Der Betrieb konzentriert sich ganz auf die Produktion von Wasser – mit und ohne Kohlensäure – Fruchtschorlen und Cola-MixGetränken.
Ab 1998 füllt Bucher Getränke in PET-Mehrwegflaschen ab. Kontinuierlich werden die Produktions-, Abfüll- und Verladeanlagen modernisiert und ausgebaut. 2005 investiert die Familie Bucher in einen neuen, repräsentativen Hallenneubau an der Günzburger Straße. Diese Halle wächst ebenfalls immer weiter und wird zum Beispiel 2015 durch eine Komissionierhalle ergänzt. Die neueste Investition ist im Jahr 2017 der Bau einer neuen Wasserenteisungsanlage.