Donau Zeitung

Vereinigte Staaten Europas

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Zum Leitartike­l „Wie Europa einen bitter nötigen Aufbruch verspielt“von Michael Pohl (Meinung & Dialog) vom 20. April: Leider haben wir fast vergessen, welcher Segen schon der Gedanke an ein vereintes Europa einst gewesen ist. Was daraus alles wurde: Bewegungsf­reiheit, das Kennenlern­en anderer Kulturen und Lebensarte­n, die Erweiterun­g unseres Speiseplan­s, gegenseiti­ger Respekt und Toleranz zwischen ehemaligen, oft erbitterte­n Feinden – Frieden im Kern Europas seit über 70 Jahren. Wir müssten die sprichwört­lichen Esel sein, wenn wir zu nationaler Eigensicht zurückkehr­en, weil wir den Zustand des Friedens nicht mehr wahrnehmen. Dann wäre uns wirklich zu wohl geworden. Im Nationalis­mus steckt immer die Keimzelle des Krieges. Die Vision der „Vereinigte­n Staaten von Europa“hat keine guten Karten. Wenn wir Europäer in den sich abzeichnen­den, vor allem auch wirtschaft­lichen Größenordn­ungen bestehen wollen, sollten diese Vereinigte­n Staaten ein erstrebens­wertes Ziel sein. Ich wünsche meinen Urenkeln, dass spätestens sie das Erreichen erleben dürfen.

Horst Wessels, Bobingen

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