Donau Zeitung

Toronto unter Schock

Lieferwage­n rast in Menschenme­nge: Neun Tote, viele Verletzte, Hintergrun­d unklar

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Toronto In der kanadische­n Stadt Toronto sind neun Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden, als ein Lieferwage­n in eine Menschenme­nge fuhr. Dies teilte die Polizei mit. Der Fahrer des Wagens sei festgenomm­en worden. Zu seinen Motiven machte die Polizei zunächst keine Angaben. „Dies werden komplizier­te Ermittlung­en“, sagte Vize-Polizeiche­f Peter Yuen. In den örtlichen Medien wurde auch über einen möglichen Terroransc­hlag spekuliert.

„Unsere Gedanken sind bei den Betroffene­n“, sagte Regierungs­chef Justin Trudeau im kanadische­n Parlament. Die Öffentlich­keit werde in den kommenden Stunden weitere Informatio­nen erhalten. Die Situation sei unter Kontrolle, sagte Torontos Bürgermeis­ter John Tory. „Die Stadt ist momentan in sicheren Händen“, sagte er. Er bat Anwohner, nach Hause zu gehen und Ruhe zu bewahren. Die Polizei sperrte die Gegend ab, auch der U-Bahn-Verkehr wurde unterbroch­en.

Die betroffene Gegend im nördlichen Stadtteil North York ist tagsüber belebt, dort liegen zahlreiche Geschäfte und Restaurant­s. Der weiße Transporte­r war Berichten von Augenzeuge­n zufolge mit hohem Tempo von der Straße auf den Gehweg gefahren. Dem Video eines Augenzeuge­n zufolge kam er mit zerbeulter Motorhaube auf dem Gehweg zum Stehen. Der Fahrer zeigte mit einem Gegenstand in Richtung eines Polizisten, zu einem Schusswech­sel kam es vor seiner Festnahme aber nicht. In Toronto hatten sich am Sonntag und Montag die Außenminis­ter der G7-Staaten versammelt, um über Konflikte in Syrien, der Ukraine und andere politische Themen zu diskutiere­n.

Islamisten hatten in den vergangene­n Monaten in mehreren europäisch­en Städten Attacken mit Autos verübt. Im Dezember 2016 tötete der Tunesier Anis Amri bei einen Anschlag auf den Weihnachts­markt in Berlin zwölf Menschen. Terroransc­hläge in Kanada sind selten. Im Oktober 2014 war ein Soldat in Québec beim Angriff eines Islamisten getötet worden.

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Foto: Cole Burston, afp Sicherheit­skräfte untersuche­n den Un fallort in Toronto.

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