Nachrüsten – ja oder nein?
Gutachten kommt zu eindeutigem Ergebnis
Berlin Nach dem Regierungsgutachten zur Diesel-Nachrüstung hält Umweltministerin Svenja Schulze die nötigen Umbauten an Motoren für machbar. „Wir haben uns im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass wir Nachrüstungen wollen, wenn sie technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar sind. Das Gutachten zeigt, dass beide Bedingungen erfüllt sind“, sagte die SPD-Politikerin. „Die genannten Kosten von 1000 bis 3000 Euro pro Fahrzeug sind für die Hersteller kein zu hoher Preis, um die Gesundheit der Stadtbevölkerung zu schützen“, machte sie deutlich.
Die Autoindustrie müsse endlich ihre Blockadehaltung aufgeben, forderte Schulze. „Klar ist, dass die Hersteller als Verursacher des Problems die Nachrüstungen bezahlen müssen“, betonte sie. Am Freitag war ein Gutachten vom Januar bekannt geworden, das im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums die Machbarkeit des Einbaus einer besseren Abgasreinigung in ältere Diesel untersucht. Georg Wachtmeister von der TU München kommt darin zu dem Schluss, dass Umbauten an Motoren von Euro-5-Fahrzeugen „mit verträglichem Aufwand möglich“seien.
Auch die FDP fordert Klarheit. Das Chaos innerhalb der Regierung müsse „durch ein Machtwort von Frau Merkel zugunsten von Autofahrern und Handwerkern beendet werden“, sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer.