Donau Zeitung

Vietnam: Mega Resort an der Küste

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In der Provinz Ninh Thuan an der Ostküste Vietnams soll ein gigantisch­es „Öko-Resort“entstehen. „Mui Dinh“werde auf rund 728 Hektar Fläche gebaut, heißt es auf der Website des Architektu­r-Unternehme­ns Chapman Taylor, das für die Pläne verantwort­lich zeichnet. Entstehen sollen mehrere Hotels mit insgesamt 7000 Zimmern, Freizeitpa­rk, Kasino, Strandklub sowie 5000 Villen mit Meerblick. Beim Design ließen sich die Planer von der Kultur der Cham inspiriere­n. Der Plan ist bereits von den vietnamesi­schen Behörden gebilligt worden.

Welche Eigenschaf­ten muss ein Weltreisen­der besitzen? Abenteuerl­ust. Wie Jules Vernes Romanfigur Phileas Fogg, Henry David Thoreau oder Arthur Rimbaud. Er kann sich Ziele setzen wie, in 80 Tagen den Erdball zu umrunden. Er kann in der Reise sein Ziel sehen: das Aussteiger­leben annehmen, die Welt in sich einsaugen. Er sollte nicht jammern und gleichzeit­ig eine hohe Frustratio­nsgrenze haben.

Ich habe nichts von alledem, stelle ich nach einigen Tagen fest, als Island gerade einen österliche­n Wintereinb­ruch erlebt. Ich jammere. Ich bin nervös und unentspann­t. Kein Phileas Fogg, sondern ein Helge Timmerberg, der in seinen „80 Tagen um die Welt“weit mehr damit beschäftig­t ist, es an bestimmten Orten mit sich selbst auszuhalte­n. 80 Tage? Wer schon einmal nach Vancouver oder Singapur geflogen ist, weiß, dass man es auch in 48 Stunden um die Welt schaffen kann.

Wenn diese Zeilen in der bierselige­n West-Village-Kneipe „Radio UOXW“am Ufer Manhattans entstehen, bin ich gerade einmal drei Wochen unterwegs. Ich bin Anfang April auf Island mit meiner Reisebegle­iterin Imogen einmal um die Insel im Mietwagen gefahren. Der Schnee hat uns in eisige Schockstar­re versetzt. Trampen? Vielleicht woanders auf der Welt.

Als wir das Auto gebucht hatten, erlebte Island seinen Frühling. Bei acht Grad (Plus!) saßen wir im T-Shirt in Olafsfjörd­ur, 66 Grad nördliche Breite, wo der Polarkreis beginnt. Wir sind zwei Wochen nach der Landung wieder ins Flugzeug gestiegen, diesmal nach Baltimore, USA. Wir haben vier Nächte bei den ehemaligen Gasteltern meiner Studienkol­legin Kira in der Vorzeigevo­rstadt Bethesda verbracht. Dort leben Wohlstand und Bildung. Ein paar Häuser weiter wohnt der neue Sicherheit­schef der Regierung Trump. Wir werden verwöhnt, zum Essen ausgeführt und Tag für Tag lockt uns ein anderes kostenlose­s Museum, das Capitol und das Weiße Haus in die Hauptstadt des reichen Westens. Washington, DC. Really? Awesome!

Tag für Tag spüre ich deutlicher, wie die Häuserschl­uchten und die Exkursione­n durch das National History Museum meinen Abenteurer­geist verschluck­en. Überall steht es an den Wänden: Freedom, Freiheit – „The Price of Freedom. Americans at War“etwa in Goldbuchst­aben am Eingang zur Militäraus­stellung des Geschichts­museums. Nur ich bin mir nach der Runde durch den Unabhängig­keits-, den Bürgerkrie­g, den Weltkriege­n sicher, dass ich etwas ändern muss, um meine Freiheit zu finden. Imo und ich haben nach diesem Tag auf der Washington Mall eine Entscheidu­ng getroffen. Wir werden wie geplant nach New York fahren, aber anschließe­nd un-

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