Wenn die Heidel Familie feiert
Die Glötter Traditionsfirma blickt auf ihre 150-jährige Geschichte zurück – und mit ihr knapp 300 Gäste, die einiges zu Lachen haben
Glött Gut gelaunte Mitarbeiter mit Partnern, Geschäftspartner, Ehrengäste aus der Politik - inmitten die Familie Heidel: Mit einer gelungenen Feier bedankten sich die Geschäftsführer Alexander und Johannes Heidel am Samstagabend bei 275 geladenen Gästen, die am Erfolg der Firma Heidel Rohrleitungsbau in Glött ihren Anteil haben. Zum Anlass dafür nahmen die Cousins das 150-jährige Jubiläum, welches die Firma zusammen mit dem Partnerunternehmen Heidel Haustechnik in Gundremmingen mit verschiedenen Veranstaltungen feiert. Unter anderem mit einem Tag der offenen Tür an beiden Standorten am kommenden Pfingstsonntag, 20. Mai.
Bei der Feier ist die Sporthalle kaum wiederzuerkennen. Sie gleicht einem Festsaal, dank der Helfer des SSV Glött, allen voran Florian Strehle. Die Band „DA CAPO MUSIC“umrahmt die Feier musikalisch. Wie ein roter Faden zieht sich der Rückblick auf die Firmengeschichte durch den Abend. Kurz nach dem Eintreffen sehen die Gäste ein Video. Nach dem Hauptgang des Menüs, das Familie Hander aus Echenbrunn mit ihren Helfern serviert, blickt Moderator Christoph Brüske nochmals auf 150 Jahre Heidel zurück. Trotz aller Späße, mit denen der Kölner Kabarettist sein Publikum zum Lachen bringt, steht der Zusammenhalt zwischen der Familie Heidel und den Mitarbeitern im Fokus. Im Jahr 1868 wurde die Firma als Herd- und Ofengeschäft in der Fuggerstraße gegründet. Mit Entstehung der Wasserzweckverbände nahm 1968 die Erfolgsgeschichte Rohrleitungsbau ihren Lauf, blickt Geschäftsführer Alexander Heidel zurück. Ebenso auf den Umzug in die Mühlstraße vor 60 Jahren. Die Baustelle im neuen Gewerbegebiet zeugt von der Weiterentwicklung. Er betont: „Rohrleitungen, Pumpwerke, Straßenbau von Hand ist das Ganze nicht zu machen. War es auch früher nicht, aber wer noch die frühen Seilzugbagger und einfachen Baumaschinen kennt, der weiß, dass es damals trotzdem viel „Handarbeit“brauchte. Heute ist Rohrleitungsbau ein Handwerk, das wir mit modernsten Baumaschinen und Verfahrenstechniken unterstützen - und mit eigenen Gruben für Sand und Kies.“Neue Verfahren und Sicherheitsvorschriften, der digitale Wandel sind weitere Herausforderungen für die Firma, die heute auch im Bereich Wasser, Gas und Fernwärme unterwegs ist, Behälter und Pumpwerke baut. „Wenn Sie das, was dabei rauskommt, am eigenen Leib erfahren wollen, empfehlen wir eine Fahrt mit der Wildwasserrutsche im Legoland Günzburg... Der präzise Wasserdruck ist ’made by Heidel’.“
Johannes Heidel spricht vom „Faktor Mensch“. Rückblickend sagt er: „Wer wie wir in einem Familienunternehmen aufgewachsen ist, in dem Berufliches und Privates häufig verschmelzen, der weiß, wie nahe einem das Geschäft von klein auf kommt. Man kennt die Leute aus nächster Nähe, erlebt vieles als wichtig, was man lange nicht versteht...“Dass es in der Familie Heidel nie den Zwang gab, aber immer die Möglichkeit, die Firma zur eigenen Sache zu machen, dafür dankt er seinem Vater Hans und Onkel Fritz. Die Bindung, die aus der freien Entscheidung dafür entstand, bestimme den Alltag, den Umgang mit den Mitarbeitern, auch mit den Kunden und allen Menschen, mit denen die Geschäftsführer zu tun haben. „Es ist uns wichtig, wie sich unsere Mitarbeiter entwickeln, weil sie zu uns gehören.“Gute Leistung werde gut bezahlt und Fachwissen und Können so investiert, „dass wir nachher mit dem Ergebnis rundum zufrieden sind und es im Wissen um höchste Qualität stolz präsentieren können“. Zu Fehlern meint Heidel: „Alles wird gut und wenn nicht, dann ist es nur noch nicht fertig: Wir bleiben dennoch im Zeitrahmen.“
Landrat Leo Schrell betont: „Firmen wie Heidel Rohrleitungsbau zeigen, warum der Landkreis Dillingen so gut aufgestellt ist.“Sie stellen Ausbildungs- und Arbeitsplätze, leben Traditionen weiter. Die Begriffe „Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und Fairness“haben hier hohe Bedeutung. Das klare Bekenntnis zum Standort freut auch Glötts Bürgermeister Friedrich Käßmeyer, der auf die kommunalpolitischen Verdienste der Familie Heidel eingeht. Unter anderem war der Opa der heutigen Geschäftsführer, Friedrich Heidel, Bürgermeister der Gemeinde.