Donau Zeitung

Unwetter: Landkreis kommt glimpflich davon

Ein paar überflutet­e Straßen, ein vollgelauf­ener Keller: Die Bilanz des starken Gewitters am Sonntagabe­nd fällt glimpflich aus. Was das Handy-Programm „NINA“damit zu tun hat

- VON SIMONE BRONNHUBER

Das Unwetter am Sonntagabe­nd hat den Landkreis Dillingen weitgehend verschont. Wo was passiert ist, lesen Sie auf »

Dillingen Die schwarzen Wolken waren von Weitem zu sehen. Wie eine gewaltige Front drückten sie sich in den Landkreis Dillingen. Wer am Sonntagabe­nd das Wetter beobachtet­e, der konnte die Regenwalze förmlich kommen hören. Oder piepsen. Denn wer auf seinem Handy die Unwetter-App „NINA“, die Notfall-Informatio­ns- und Nachrichte­n-App, installier­t hat, wurde pünktlich gewarnt. Um circa 17 Uhr blinkte eine orange-farbene Wolke mit Blitz auf dem Display auf mit der Meldung: „Amtliche Unwetterwa­rnung vor schwerem Gewitter.“Sogar mit exakter Zeitangabe, die stimmt wie Peter Bohmann, der im Landratsam­t die Leitung im Team Brand- und Katastroph­en- hat, bestätigt. „Die App ist sehr zuverlässi­g. So auch am Sonntag“, sagt er. Und genau so würden die sogenannte­n örtlichen Sicherheit­sbehörden auch arbeiten. Gemeinden, Landratsam­t oder Feuerwehri­nspektion haben ihre Handynumme­r einerseits beim Deutschen Wetterdien­st hinterlegt. Dort wird bei Unwetter eine entspreche­nde Warn-SMS versendet – so auch am Sonntag, wie Bohmann erzählt. Und weiter: „Seit Anfang des Jahres nutzen wir auch NINA, die App wurde vom Bundesamt für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe entwickelt.“Das Programm kann kostenlos jederzeit in den jeweiligen Handy-App-Stores herunterge­laden und genutzt werden. Nähere Informatio­nen und eine entspreche­nde Anleitung gibt es auf der Landkreis-Internetse­ite www.landkreis-dillingen.de. Aber, und das betont Peter Bohmann auch: „Es schadet nichts, wenn man nicht nur aufs Handy schaut, son- dern auch mal raus.“Und trotz Warnmeldun­g am Sonntagabe­nd ist das Unwetter über den Landkreis Dillingen noch glimpflich darübersch­utz gezogen. „Es war nicht so schlimm, wie erwartet. Das bestätigt auch Frank Schmidt, Feuerwehr-Kreisbrand­rat: „Es gab mehrere kleine Einsätze, aber keine größeren Ereignisse. Es hat zwar stark geregnet, aber die Windböen waren nicht so wild.“Ein Mitarbeite­r der Integriert­en Leitstelle­n in Augsburg ergänzt, dass insgesamt „nur“fünf Einsätze am Sonntag auf das Gewitter im Landkreis zurückzufü­hren sind – vollgelauf­ene Keller, überschwem­mte Straßen.

So auch in Obermedlin­gen. Dort musste die Feuerwehr gegen 17.30 Uhr ausrücken, weil die Bergstraße überflutet war. Gruppenfüh­rer Michael Gerstmaier erzählt, dass die Straße nicht zum ersten Mal, aber am Sonntag „schon ordentlich“überschwem­mt war. „Wir haben die Einlaufsch­ächte entfernt, dass es schneller abläuft. Es gab keine Schäden“, so Gerstmaier. Circa 20 Feuerwehrm­änner waren knapp eine Stunde im Einsatz, für eine kurze Zeit musste die Straße gesperrt werden. Betroffen von den heftigen Niederschl­ägen waren vor allem Kommunen im östlichen Landkreis. Laut Polizeiber­icht war auch im Bereich von Untermager­bein bei Bissingen die Hauptstraß­e überflutet. Sachschäde­n wurden bislang nicht gemeldet.

Zudem wurden Steine und Erde auf die Fahrbahn der Kreisstraß­e DLG 30 zwischen Fristingen und Riedsend auf Höhe des Heubergs gespült und behinderte­n den Verkehr. Bis zur Reinigung der Straße war diese vorübergeh­end gesperrt gewesen, teilt es die Polizei mit. In Dillingen wurde gegen 18.30 Uhr ein Auto, das in der Straße „Am Fischerber­g“geparkt war, von einem umgefallen­en Bauzaun leicht beschädigt, nachdem dieser von einer Windböe umgeweht wurde. Im Vergleich: Im Nachbarlan­dkreis Donau-Ries wurden bei der Integriert­en Leitstelle am Sonntag circa 160 Notrufe registrier­t.

Amtliche Warnung

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Foto: Johannes Taglang In Obermedlin­gen wurde die Feuerwehr am Sonntagabe­nd alarmiert, weil ein Teil der Bergstraße aufgrund des Starkregen­s überflutet worden ist. Knapp eine Stunde waren die Floriansjü­nger im Einsatz. Ansonsten ist der Landkreis Dillingen glimpflich vom...
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Foto: Bronnhuber So sah die Unwetterwa­rnung in der NI NA App aus.

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