Knien wird bestraft
Spieler in der NFL müssen während der Hymne stehen. Trump findet das gut
Atlanta Im Kampf gegen Rassismus und soziale Missstände in den USA wollen sich einige Football-Profis auch vom Alleingang der NFL und der Klubbesitzer in der viel diskutierten Hymnenfrage nicht aufhalten lassen. „Jeder verliert, wenn Stimmen mundtot gemacht werden“, twitterte Malcolm Jenkins von den Philadelphia Eagles. Dass die Spieler der nordamerikanischen Football-Profiliga künftig während des Abspielens der Nationalhymne stehen oder alternativ in der Kabine bleiben müssen, spaltet die Szene.
Die Klubbesitzer haben „den Spielern ihr Recht verweigert, sich selbst auszudrücken und ihre Plattform dazu zu nutzen, auf soziale Missstände und radikale Ungleichheit in unserem Land aufmerksam zu machen“, schrieb Jenkins und ergänzte: „Ich stimme mit dieser Entscheidung nicht überein, und werde nicht zulassen, dass sie mich bei meinem Kampf stoppt.“
Quarterback Dak Prescott von den Dallas Cowboys meinte hingegen: „Ich bin froh, dass es jetzt eine Übereinkunft gibt. Ich werde draußen sein und stehen.“
US-Präsident Donald Trump begrüßte die Entscheidung. Die NFL „tut das Richtige“, sagte er dem Sender Er sprach sich dagegen aus, dass Spieler in der Kabine bleiben. Er verlangt von den Profis, bei der Hymne voller Stolz zu stehen. „Oder du solltest nicht spielen, du solltest nicht da sein, vielleicht solltest du nicht in diesem Land sein.“
Sollten die Spieler zum Zeichen des Protests weiterhin knien, würden künftig ihre Vereine bestraft, nicht mehr die Spieler selbst. Das teilte NFL-Commissioner Roger Goodell mit. Mit den Entscheidungen zog die Liga die Konsequenz aus dem Hymnenstreit. Spieler hatten während der Hymne immer wieder das Knie gebeugt, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und Ungleichheit zu protestieren.