23 Minuten ohne Strom und ein Fehlalarm
Während des Gewitters wird es in Medlingen und in Teilen Gundelfingens plötzlich stockdunkel
Gundelfingen/Medlingen Möglicherweise war es ein Blitz, der dafür gesorgt hat, dass in der Nacht zum Donnerstag Medlingen und Teile Gundelfingens kurzfristig ohne Strom waren. Ganz genau könne man das nicht sagen, erklärt Martin Feldhäuser vom Netzbetreiber ENBW Ostwürttemberg DonauRies. Von Ellwangen aus wird die betroffene Leitung überwacht, bei der die Mitarbeiter um 0.09 Uhr eine sogenannte automatische Leitungsauslösung feststellten. Möglicherweise hat ein Blitz die Leitung getroffen. Es gab einen Kurzschluss, und die Leitung ging automatisch vom Netz, um Schaden zu vermeiden. „Das ist wie zu Hause, da haut’s dann die Sicherung raus“, erklärt Feldhäuser.
Beim Netzbetreiber gingen Anrufe von Anwohnern ein, die von dem Gewitter berichteten. Deshalb konnten die Mitarbeiter dort davon ausgehen, dass das Unwetter auch der Auslöser für den Stromausfall war. Punkt 0.32 Uhr wurde die Leitung wieder zugeschaltet, und Gundelfingen und Medlingen hatten wieder Strom.
Also alles halb so wild. Das war allerdings um 0.15 Uhr noch nicht klar. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Feuerwehren rund um Gundelfingen alarmiert. „Die Brandmeldeanlage bei Gartner Extrusion hat Alarm gemeldet“, sagt Gundelfingens Feuerwehrkommandant Michael Wohlhüter. Das passierte, weil die Anlage vom Strom gegangen war. Die Feuerwehrler eilten zum Gelände der Firma und bemerkten, dass auch die Straßenbeleuchtung in der Gartnerstraße nicht funktioniert. Ein Brand oder ein sonstiger Grund für einen Feuerwehreinsatz war bei Gartner Extrusion aber nicht zu sehen. „Das war natürlich nicht so eine tolle Uhrzeit“, sagt Wohlhüter zu dem Fehlalarm. Aber besser so, als wenn etwas Schlimmes passiert wäre. Und die ungeplante Übung zeigte, dass im Notfall Verlass auf die Helfer ist. Neben der Gundelfinger Wehr und der Werksfeuerwehr von Gartner Extrusion waren auch Ehrenamtliche aus Echenbrunn und eine Unterstützungsgruppe der örtlichen Einsatzleitung in Dillingen zu der Firma geeilt.
Kreisbrandrat Frank Schmidt bestätigt, dass es im Landkreis Dillingen in der Nacht auf Donnerstag keinen „echten“Feuerwehreinsatz gab, einzig den Fehlalarm in der Gundelfinger Firma Gartner Extrusion. „Es hat ordentlich geregnet, aber es gab keinen starken Wind“, sagt Schmidt.
Stromnetzbetreiber Feldhäuser erklärt, dass die Leitungen bei Tageslicht noch einmal kontrolliert wurden, um sicherzugehen, dass das Gewitter wirklich keinen Schaden angerichtet hat. Denn bei einem Kurzschluss könne durchaus einmal etwas kaputtgehen.
Es gebe keine Erkenntnisse, wo der Blitz eingeschlagen haben könnte. An der Leitung sind keine Schäden entstanden.