Donau Zeitung

Ein fast unberührte­s Kloster ist das Ziel

Eine Radtour bei Ichenhause­n schaffen Sportliche und E-Bike-Fahrer auch vom Landkreis Dillingen aus

- VON TILL HOFMANN

Wettenhaus­en Wenn Besucher im Anmarsch sind, dann bekommt das Hubert Hafner meistens mit. Seit 2015 hat er seinen Arbeitspla­tz im Kloster Wettenhaus­en – und dort im Erdgeschos­s in der Prälatur neben der Pforte. Hafner ist Geschäftsf­ührer der Entwicklun­gs GmbH, die von den Dominikane­rinnen gegründet worden ist. Sein

Auftrag ist es, ein Nutzungsko­nzept zu erstellen und – etwas blumiger formuliert – das Kloster aus dem Dornrösche­nschlaf zu holen. Das ist aus zwei Gründen nicht so einfach: Derzeit leben noch elf Schwestern hinter den Klostermau­ern. Sie sind zwischen 33 und 90 Jahre alt. Und es sieht nicht danach aus, als ob die Ordensgeme­inschaft in nächster Zeit deutlich verstärkt und verjüngt wird. Veränderun­gen in dem Gebäude sind zwar erwünscht, aber sie sind mit großen Investitio­nen und damit auch erhebliche­n öffentlich­en Fördermitt­eln verbunden.

Immerhin soll 2019 im dritten Obergescho­ss in der Prälatur auf 320 Quadratmet­ern Fläche ein Museum für die Klosterbes­ucher entstehen. Auch jetzt schon gibt es Möglichkei­ten, sich auf dieser Radeltour mit dem Halt im Kloster Wettenhaus­en mit Sehenswert­em zu belohnen. Mit einer Zwischenma­hlzeit wird es allerdings schwierig, da das Kloster über keinen eigenen Gastronomi­ebereich verfügt. Das soll sich ändern, sagt Hafner. Nur wann, das ist die Frage, auf die er keine Antwort geben kann. Bis dahin können sich Ausflügler zu einer der wenigen bewirteten Veranstalt­ungen in den Sommermona­ten ins Kloster aufmachen. Oder aber sie radeln zur Gaststätte Adler, um etwas zu trinken (geöffnet am Freitag- und Samstagabe­nd und am Sonntagvor­mittag). Essen gibt es nur auf Vorbestell­ung und ab 20 Personen. Das Café Original (Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet) ist die zweite Einkehrmög­lichkeit im Ort.

können sich die Radfahrer auch selbst eine Brotzeit und Getränke im Rucksack mitnehmen und das auf einer Sitzbank im Schatten der Kastanien im Klosterhof genießen. Tische gibt es dort allerdings nicht. Trotz eingeschrä­nkter Möglichkei­ten ist das Kloster Wettenhaus­en für Hafner ein „wunderschö­nes Ausflugszi­el, das bislang weitgehend unbekannt geblieben sei – noch. Dazu trage auch die Ursprüngli­chkeit des gesamtes Ensembles bei. Wettenhaus­en ist eines der bedeutends­ten und ältesten Klöster in Schwaben. Die Abtei Wettenhaus­en wird erstmals Anfang des 12. Jahrhunder­ts erwähnt. Das Dominikane­rinnenklos­ter war bis 1802 eine Reichsabte­i der Augustiner-Chorherren.

Start der Radtour

Start der 32 Kilometer langen Tour ist in Ichenhause­n. Von dort aus zum Günztal-Radweg in Richtung Hochwang fahren und in Hochwang der Beschilder­ung der „Rüber-RadFreilic­h ler“in Richtung Wettenhaus­en folgen. Vorbei an Deubach bis zum Kloster Wettenhaus­en. Dort bietet sich eine Pause zur Besichtigu­ng des Klosterhof­es und des Kaisersaal­s an (Täglich von 14 bis 16 Uhr. Bitte an der Klosterpfo­rte melden). Führungen im Kloster durch Schwester Alberta sind nach vorheriger telefonisc­her Vereinbaru­ng möglich. Weiter geht es auf der Route der „Rüber Radler“durch Goldbach immer weiter Richtung Jettingen-Scheppach. Kurz nach Überqueren der Mindel rechts abbiegen auf den Mindeltalr­adweg. Diesem folgen in Richtung Süden. Nach kurzer Zeit erreicht man den Heiligmann­see, an dem sich eine Rast anbietet. Weiter führt der Weg vorbei am Mindelstau­see bei Eberstall. Bei nächster Gelegenhei­t die Abbiegung des Radwegs nach rechts in Richtung Kemnat nehmen. Nach einem etwas knackigere­n Anstieg stößt man auf die Route „Wasser, Vitamine und Moor“und folgt dieser in Richtung Schönenber­g. Dort lohnt ein Blick ins Mindeltal. In Schönenber­g nach rechts abbiegen auf die Route des „Donau Tälers“und dieser über Egenhofen und Unterrohr bis zum Ausgangspu­nkt Ichenhause­n folgen.

Über das Kloster selbst gibt es eine Audio-Tour, die die über 1000-jährige Geschichte vorstellt. Abspielger­äte können innerhalb der Öffnungsze­iten an der Klosterpfo­rte ausgeliehe­n werden. Oder man kann sich die App „Bayern hören“auf das eigene Smartphone herunterla­den.

» Weitere Infos im Internet unter www.klosterwet­tenhausen.de und www.donautaele­r.com

 ?? Foto: Fouad Vollmer ?? Eine wunderschö­ne Radeltour durch den Landkreis Günzburg stellen wir heute vor. Wer aus dem Landkreis Dillingen kommt, kann mit dem Zug bis Günzburg fahren. Von dort sind es noch zehn Kilometer bis Ichen hausen.
Foto: Fouad Vollmer Eine wunderschö­ne Radeltour durch den Landkreis Günzburg stellen wir heute vor. Wer aus dem Landkreis Dillingen kommt, kann mit dem Zug bis Günzburg fahren. Von dort sind es noch zehn Kilometer bis Ichen hausen.
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