Die Nachfrage nach ambulanter Hilfe steigt
Das Angebot im Landkreis Dillingen soll ausgebaut werden – doch die Suche nach Pflegekräften wird schwerer
Dillingen Das Pflegepersonal der Ökumenischen Sozialstation im Landkreis Dillingen versorgte mit ihren fünf ambulanten Pflegegruppen im Jahr 2017 grund- und behandlungspflegerisch 832 Patienten. Im Rahmen der ambulanten Krankenund Altenpflege wurden für die Kranken- und Pflegekassen insgesamt 799 670 pflegerische Leistungen erbracht.
Zur ordentlichen Mitgliederversammlung im Sozialzentrum St. Lukas begrüßte der Vorsitzende Pfarrer Alois Roßmanith die Vertreter der zehn örtlichen Krankenpflegevereine. Geschäftsführer Siegfried Schmohel gab den Jahresbericht für 2017 bekannt. Die 47,5 vollen Planstellen waren 2017 mit 107 Mitarbeitern besetzt, im Rahmen der häuslichen Alten- und Krankenpflege ausschließlich mit examiniertem und staatlich anerkanntem Pflegepersonal. Insgesamt wurden von den hauptamtlichen Mitarbeitern 77895 Arbeitsstunden zum Wohl der Patienten geleistet. Die Anzahl der professionellen Pflegeeinsätze durch Pflegefachkräfte bei Pflegebedürftigen, die von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden und Pflegegeld beziehen, beläuft sich 2017 auf 1491. Die jährliche Prüfung der Einrichtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen ergab in Folge ein Gesamtergebnis von 1,2. Neben den ambulanten Diensten betreute die Sozialstation die Bewohner der Seniorenresidenz St. Martinsblick in Lauingen und die Seniorenwohnanlage Ludwigskaserne in Dillingen als Betreuungsträger. Die 48 Dienstfahrzeuge der Sozialstation legten 2017 genau 408 658 Kilometer im ambulanten Dienst zurück. Die Mitarbeiter haben auch 2017 an externen und internen berufsspezifischen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen. Die Personalaufwendungen betrugen im Jahr 2017 2,4 Millionen Euro. Die Rechnungsprüfung durch die gewählten Rechnungsprüfer Helmut Baumann und Hermann Mailänder sowie durch einen externen Wirtschaftsprüfer, ergaben keine Beanstandungen. Der Vorstand und die Geschäftsführung wurden einstimmig entlastet, steht in der Pressemitteilung.
Der Haushalts- und Stellenplan 2018 wurde nach Erläuterung durch den Geschäftsführer in Höhe von knapp über drei Millionen Euro einstimmig verabschiedet. Hauptziel des Vorstandes und der Geschäftsführung für 2018 ist die neben Arbeitsplatzsicherung und der zusätzlichen Personalgewinnung der Ausbau des Dienstes mit niederschwelligen zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen. Die Nachfrage nach ambulanten pflegerischen Hilfen bei der Ökumenischen Sozialstation nimmt immer mehr zu, gleichzeitig gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Pflegefachkräf- ten immer schwieriger. Noch konnten die zusätzlichen pflegerischen Planstellen zu 100 Prozent mit qualifiziertem examinierten und staatlich anerkannten Personal besetzt werden.
Pfarrer Alois Roßmanith dankte dem Personal der Sozialstation für ihren engagierten, sozialen Dienst, den Vorständen der Krankenpflegevereine, den rund 3000 Mitgliedern der Vereine, den Spendern und den Kommunen, die diese Einrichtung noch unterstützen, für ihre finanzielle und ideelle Unterstützung. Die Krankenpflegevereine, aus den Pfarrgemeinden heraus entstanden, sind eine wesentliche Säule für den glaubwürdigen diakonischen Dienst der Gemeindemitglieder. Auch wenn nur ein kleiner Jahresbeitrag von derzeit sieben Euro erhoben wird, so ist das ein wichtiger, für Konstanz sorgender Beitrag an den Kranken und Pflegebedürftigen in unseren Pfarrgemeinden, heißt es in der Pressemitteilung. Die Mitglieder eines Hauskrankenpflegevereins sind lebendige Beispiele einer solidarischen Verantwortung an Kranken. Die Hauskrankenpflegevereine haben in den vergangenen 40 Jahren mit über 767 000 Euro an Fördermitteln in die Ökumenische Sozialstation eingebracht und damit auch defizitäre Bereiche wie Familienpflege, hauswirtschaftliche Versorgung und andere zeitaufwendige Pflegen refinanziert.