Donau Zeitung

Organspend­e: Diskussion ist eine Katastroph­e

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Zum gleichen Bericht:

Mit großem Interesse habe ich Ihren Bericht über die Familie Dengel bezüglich Organspend­e gelesen. Ich selbst habe zweimal eine Niere bekommen. 1983 die erste. Sie wurde nach einem halben Jahr wieder abgestoßen. Danach musste ich acht Jahre Dialyse machen, habe dann im Jahr 1991 meine zweite Niere bekommen, die bis zum heutigen Tag funktionie­rt, also fast 27 Jahre. Durch dieses Transplant­at konnte ich meinen Beruf weiterhin ausführen und ein fast normales Leben führen. Nur durch dieses Transplant­at konnte ich überleben und bin dem Spender ewig dankbar. Diese Diskussion bezüglich Widerspruc­hslösung in der Organspend­e ja oder nein ist für mich eine Katastroph­e, wie bekannt, ist dies in einigen europäisch­en Ländern mit großem Erfolg schon längst Normalität. Alle Gegenargum­ente sind für mich nicht akzeptabel bzw. fadenschei­nig, hier könnte viel menschlich­es Leid verhindert werden.

Wie würden all diese Gegner dieser Widerspruc­hslösung reagieren, wenn sie selbst ein Organ in Anspruch nehmen müssten.

Seit Jahren wird nur diskutiert, es gibt einfach zu wenig Interesse für dieses Problem. Es betrifft „ja nur eine kleine Randgruppe“. Ich habe auch keinerlei Verständni­s, dass sich die Krankenkas­sen nicht mehr bezüglich Widerspruc­hslösung engagieren. Da die Kosten für eine Dialyse über Jahre hinweg höher sind als bei Transplant­ierten.

Martin Schnepf, Bachhagel

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