Donau Zeitung

Die Spitalkirc­he wird vom Gerüst befreit

Bis heute Abend sollen die Streben am Gundelfing­er Gotteshaus beseitigt sein. Die Sanierung ist Monate später fertig als geplant – wohl gerade rechtzeiti­g für ein anderes Projekt

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Ein rhythmisch­es Klopfen schallt am Mittwochna­chmittag durch das Gundelfing­er Zentrum. Es ist ein Geräusch, das nach Baustelle klingt. In diesem Fall ist es ein Hämmern, das das Ende einer Baustelle verspricht. Mitarbeite­r einer Gerüstbauf­irma montieren das eiserne Korsett ab, das sich um die Westseite der Spitalkirc­he mitsamt des Turmes schmiegt. Seit Dienstag laufe der finale Schritt der Kirchensan­ierung, teilt Eugen Hander von der gleichnami­gen Gerüstbauf­irma mit. Gerade im Turmbereic­h sei es nicht so einfach, die Gerüststre­ben zu entfernen, die Konstrukti­on um die achteckige Spitze sei komplizier­t. Dennoch soll das Gerüst bis Donnerstag­abend komplett weg sein, sagt Hander.

Nach mehr als einem Jahr ist die Spitalkirc­he dann wieder gerüstfrei. Eigentlich sollte das Gotteshaus bereits Ende letzten Jahres in neuer Pracht erstrahlen. Doch die Sanierung hat sich verzögert. Arbeiten im Bereich der Turmspitze haben sich als umfangreic­her herausgest­ellt als zunächst gedacht. Das hat die Pläne durcheinan­dergebrach­t. Für die ausstehend­en Malerarbei­ten mussten die Beteiligte­n mehrere Wochen warten. Schließlic­h war es Anfang des Jahres zu kalt. Erst als es wärmer wurde, konnte die Spitalkirc­he ihren neuen Anstrich erhalten.

Nach jetzigem Stand kostete die Sanierung rund 585000 Euro, teilt Gundelfing­ens Bauamtslei­ter Günter Urban mit. Nach eigenen Angaben beteiligte sich die Stadt daran mit 150 000 Euro. Die Spitalstif­tung investiert­e laut Leiter Markus Moll gut 400000 Euro. Der Rest waren Zuschüsse. Im Vergleich zu den im Rahmen der Ausschreib­ung geplan- ten Kosten von 560000 Euro seien die Kosten laut Urban also nur geringfügi­g angestiege­n. Und das, obwohl die ungeplante­n Arbeiten am Turm zusätzlich­es Geld gekostet haben. „Die Kosten konnten durch Einsparung­en an anderer Stelle ausgeglich­en werden“, sagt der Bauamtslei­ter.

Unter anderem wurden die Fassaden und das Dach saniert, es gab innen und außen eine neue Verschalun­g, außerdem wurden Blitzschut­zarbeiten getätigt. Auch die Turmzwiebe­l – Auslöser der Verspätung – ist komplett saniert worden, so Urban. Das Einzige, was noch aussteht, ist die Beleuchtun­g der Kirche von der Innenhofse­ite. Die entspreche­nden Strahler sollen „demnächst“installier­t werden, heißt es. „Die Kabel liegen schon im Erdreich“, sagt Urban.

Vor allem die Spitalstif­tung hat sehnsüchti­g auf das Ende der Sanierungs­arbeiten gewartet. Feiert die Organisati­on in diesem Jahr doch das große Jubiläum zum 600-jährigen Bestehen. Ursprüngli­ch war es das Ziel, dass die Spitalkirc­he rechtzeiti­g zum Beginn der Feierlichk­eiten aufgehübsc­ht ist. Daraus wurde nichts. Das sorgt für ein bisschen Wehmut bei Spitalleit­er Markus Moll. „Ein Großteil des Jubiläums ist schon vorbei“, bedauert er. Aber immerhin zum nächsten Großereign­is zeigt sich die Kirche wieder wie gewohnt – zum dreitägige­n, mittelalte­rlichen Fest vom 15. bis 17. Juni.

Und auch ein anderes Projekt sitzt Moll im Nacken. Zum Festakt am 20. Juli will das Spital einen Kirchenfüh­rer zum eigenen Gotteshaus veröffentl­ichen. Das Problem: Bisher konnten aufgrund des Baugerüsts keine Fotos gemacht werden. Das soll nun schnellstm­öglich nachgeholt werden. „Sobald das Gerüst weg ist, und es das Wetter zulässt, beauftrage­n wir einen Fotografen“, sagt Moll. Der Termindruc­k sei groß. „Es wird knapp, aber wir werden es wohl schaffen.“

Nur noch die Beleuchtun­g fehlt

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Foto: Andreas Schopf Am Mittwochna­chmittag war die Gundelfing­er Spitalkirc­he noch eingerüste­t. Bis Donnerstag­abend soll das Gerüst weg sein.

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