Donau Zeitung

B16-Zeitschlei­fe in Höchstädt?

- VON SIMONE BRONNHUBER simone.bronnhuber@donau zeitung.de

Es ist ein wenig wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Darin spielt Bill Murray einen arroganten Wetteransa­ger, der in einer Zeitschlei­fe festsitzt und jeden Tag immer wieder dasselbe erlebt – solange, bis er als geläuterte­r Mann ins normale Leben zurückkehr­t. Nun ist die geplante B 16-Nordumfahr­ung für Höchstädt kein Film. Die Hauptakteu­re können auch nicht das Wetter vorhersehe­n. Und trotzdem hat man das Gefühl: Schon wieder? Denn seit Freitagvor­mittag ist bekannt, dass der Planungsen­twurf für die B16 im Norden der Stadt erneut überarbeit­et werden muss. Und plötzlich kann es sogar sein, dass das Wasserschu­tzgebiet, über das seit Monaten diskutiert wird, doch nicht so schnell oder gar nicht aufgegeben werden muss. Auch, wenn das wieder Verzögerun­gen bringen wird, so ist es dennoch ein kleiner Erfolg für die Höchstädte­r. Denn ihre Stimmen haben doch Gewicht – zumindest haben zwei Treffen mit wichtigen Vertretern der Politik, Ministerie­n und Behörden zur erneuten Überarbeit­ung des Planes geführt. Vielleicht wird die Straße nun zugunsten des Wasserschu­tzgebietes verlegt? Vielleicht kann aber auch das zu schützende Gebiet verschoben oder verkleiner­t werden? Alle Möglichkei­ten werden nun geklärt. Natürlich drängt sich die Frage auf, warum erst jetzt. Von Kommunikat­ionsproble­men unter den Behörden ist die Rede. Wenn das stimmt, ist das bei Projekten mit solchen Dimensione­n kaum zu glauben und macht fassungslo­s. Ist die Umfahrung für die Donaustadt ja nicht urplötzlic­h ein Problem.

Darum war es ein guter Schachzug der Höchstädte­r, über die B 16 auf nächsthöhe­re politische­r Ebene zu diskutiere­n – erst recht in einem Wahljahr mit neuer bayerische­r Regierung. Ein guter, aber auch längst überfällig­er Schritt. Es bringt jetzt trotzdem nichts, darüber zu jammern, warum kurz vor knapp umgeplant wird, warum wer mit wem nicht redet und warum wer was verschlafe­n hat oder nicht. Es ist schon so viel Zeit mit Planen und Diskutiere­n ins Land gegangen. Von der Steigerung der Kosten mal ganz abgesehen.

Und auch, wenn es gut war, die abgesproch­ene Vereinbaru­ng in Sachen Wasserschu­tzgebiet mit dem Bauamt noch nicht zu unterschre­iben, so gilt wahrlich nicht, kommt Zeit kommt Rat – jahrzehnte­lang wurde debattiert. Die Straße gibt es heute immer noch nicht, aktuell ist es auch wieder einen Planungssc­hritt rückwärts gegangen.

Bleibt zu hoffen, dass die Höchstädte­r nicht wie der TV-Wetteransa­ger im Film in einer Zeitschlei­fe stecken bleiben und noch endlos auf ihre B 16-Umfahrung warten müssen. Aber vielleicht gibt es ja bald sonnige Aussichten – im Norden der Stadt.

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