Donau Zeitung

Ein Lächeln lässt die Seele strahlen

Das christlich­e Wort Heute von Irmgard Faul, evangelisc­he Religionsp­ädagogin in Dillingen

- Irmgard Faul, evangelisc­he Religionsp­ädagogin, Dillingen

Liebe Leserinnen und Leser,

wie viele freundlich­e Menschen sind Ihnen heute schon begegnet? Zu wem waren Sie heute schon freundlich? Wer hat Sie angelächel­t? Wem haben Sie heute schon ein gutes Wort gesagt? „Warum sind die Menschen oft so unfreundli­ch?“, fragte mich neulich eine Bekannte.

Andersheru­m wäre es doch viel schöner. Vor drei Wochen feierten die Christen Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Die Jünger wurden an diesem Festtag vom Geist Gottes erfüllt, der sie tief in ihrem Herzen berührte und sie Gottes Liebe und seine Kraft spüren ließ, sie mutig machte, die Frohe Botschaft von Jesus Christus weiterzuge­ben.

Die Bibel stellt uns Früchte des Heiligen Geistes vor. Diese Lebens- früchte will der Heilige Geist uns schenken und wachsen lassen in unserem Leben. Eine Frucht von ihm ist FREUNDLICH­KEIT. „Lasst alle Menschen eure Freundlich­keit spüren“, schreibt der Apostel Paulus den Menschen in Philippi.

Wie können wir das verwirklic­hen im stressigen, anstrengen­den Alltag? Es sind oft Kleinigkei­ten, die gar nicht viel Kraftaufwa­nd brauchen: Den anderen wahrnehmen, ihm ein liebes Wort sagen, ihm im Vorbeigehe­n ein Lächeln schenken. Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln. Ein Lächeln lässt die Sonne der Seele aufgehen, weil menschlich­e Wärme so wohltuend wirkt.

Wir verlieren nichts, wenn wir freundlich sind, sondern wir werden dadurch selber beschenkt. Freundlich­keit entspannt, macht gelassen, gibt uns ein gutes Gefühl und kann eine positive Kettenreak­tion in Gang setzen: Der Mensch, den du angelächel­t hast, kann auch selber wieder anlächeln, lieben und beglücken.

Dazu ein schönes Gedicht über den „Staffellau­f eines Lächelns“: Pummerer, in morgendlic­her Ruh, lächelte seinem Nachbarn Mommer zu. Dieser, durch das Lächeln ebenfalls heiter, gab es an den Straßenbah­nschaffner weiter, der an die kleine Verkäuferi­n und die an Dr. Müller-Zinn, Facharzt für Psychiatri­e, dieser an Schwester Elke vom Kinderhort, diese an die Toilettenf­rau – und so fort.

So kam es schließlic­h irgendwann abends gegen 6 Uhr am Schillerpl­atz an bei einem im Augenblick traurigtri­sten, durch das Lächeln doch erheiterte­n Polizisten. Sodass er, als Pummerer den Verkehr blockierte, den Verstoß nur mit einem Lächeln quittierte.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, an dem Sie viel Freundlich­keit spüren!

Ihre

 ?? Foto: Hassan ?? Ein Lachen der Freude über die Begegnung nach vielen Jahren. Pfarrer Rupert Ostermayer (links) aus Wertingen und Markus Kratzer machten gemeinsam Abitur am Wer tinger Gymnasium und trafen sich beim Klassentre­ffen nach 30 Jahren wieder.
Foto: Hassan Ein Lachen der Freude über die Begegnung nach vielen Jahren. Pfarrer Rupert Ostermayer (links) aus Wertingen und Markus Kratzer machten gemeinsam Abitur am Wer tinger Gymnasium und trafen sich beim Klassentre­ffen nach 30 Jahren wieder.
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Irmgard Faul

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