So schmeckt die Welt
Ein Wochenende lang herrschte in Dillingen kulinarischer Ausnahmezustand
Dillingen Schlendert man an diesem Wochenende über den Dillinger Festplatz, strömen sofort verschiedenste Duftaromen in die Nase. An allen Ecken wird beim ersten Streetfood-Festival in Dillingen gekocht oder genascht. Einer, der das Nationalgericht seines Landes in die Welt hinausträgt, ist der Syrer Mohamad Kotimesh. Von Hähnchenspießen, die nach syrischer Art in Joghurt mariniert sind, über Pommes, die mit syrischen Kräutern gewürzt sind, bis hin zum Klassiker Falafel beweist er an seinem Stand „Falafelo“, wie vielfältig die syrische Küche ist.
„Wir werden immer gefragt, welche Gewürze und Kräuter wir verwenden, aber das bleibt ein Geheimnis“, sagt Betreiber Kotimesh. Nur so viel verrät er: Alle Gewürze und Kräuter stammen aus Syrien. Ein besonderes Schmankerl ist auch der Salat, der an seinem Stand verkauft wird. Aus gerösteten Pitabrotstücken, Radieschen und Granatapfelstücken und einem leckeren arabischen Dressing entsteht der Fattoush-Salat.
Salate in allen Variationen gibt es auch einige Meter weiter entfernt – am Stand von „Monoloco“. Seit zwei Jahren touren die Königsbrunner über diverse Streetfoodfestivals in Deutschland. „Bis Oktober sind wir jedes Wochenende unterwegs“, erzählt Sonja Diersch. Sie richtet gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen die leckeren Weizentortillas her, die schließlich mit Avocadostücken, einem Garnelensalat oder mit einem Salat mit einem veganen befüllt werden. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir ausschließlich hochwertige Zutaten verwenden“, sagt Diersch.
Dass glutenfreies Essen sehr schmackhaft und abwechslungsreich ist, beweist der Stand „Eva and Tom-Box“– benannt nach den beiden Besitzern, Eva-Maria Schmid und Thomas Chlupac. Als sie vor vier Jahren auf einem Streetfoodfestival in München waren und kaum glutenfreie Speisen entdeckten, entschlossen sie sich kurzerhand, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen, und verbanden glutenfreies Essen mit der südamerikanischen Küche. Von vegetarischen Gerichten bis hin zu Gerichten mit Pute oder Schwein, kann bei ihnen vieles probiert wer- den – garniert mit einer süßlichen Mango- oder einer würzigen Paprikasalsa. Auch sie sind das ganze Jahr über in der Republik unterwegs – und gehören dabei zu denen, die alles selbst machen. „Unter der Woche sind wir damit beschäftigt alles vorzubereiten“, erzählt Thomas. Wichtig ist ihnen auch, dass die Rohstoffe aus der Region stammen – darum kaufen sie beispielsweise auch beim Metzger vor Ort.
Wer nach den deftigen Speisen Hunger auf etwas Süßes hat, ist bei den „Ice Bananas“richtig bedient. Frisch aufgeschnittene und tiefgefrorene Früchte werden hier in vegane Zartbitterschokolade getaucht und anschließend mit leckeren Toppings, wie etwa buntem Zucker oder HaselDressing nüssen, versehen. Seit 18 schon tourt Reinhard Fuß mit den „Ice Bananas“durch Deutschland. „Der Renner bei uns sind die Erdbeeren“, weiß Besitzer Reinhard Fuß. Gemeinsam mit Celina Bachmeir und Ilona Eichele bedient er am Sonntagnachmittag die Dillinger, die trotz des kurzen Regenschauers auf den Festplatz strömen.
Rund zehntausend Besucher seien das gesamte Wochenende auf das Gelände geströmt, teilen die Veranstalter mit und haben sich durch die verschiedensten Gerichte aus aller Welt probiert. Vor allem junge Menschen lockt die Mixtur aus lockerem Beisammensein, Live-Musik von der Bühne und exotischen Speisen an.