Donau Zeitung

So schmeckt die Welt

Ein Wochenende lang herrschte in Dillingen kulinarisc­her Ausnahmezu­stand

- VON ALEXANDER MILLAUER

Dillingen Schlendert man an diesem Wochenende über den Dillinger Festplatz, strömen sofort verschiede­nste Duftaromen in die Nase. An allen Ecken wird beim ersten Streetfood-Festival in Dillingen gekocht oder genascht. Einer, der das Nationalge­richt seines Landes in die Welt hinausträg­t, ist der Syrer Mohamad Kotimesh. Von Hähnchensp­ießen, die nach syrischer Art in Joghurt mariniert sind, über Pommes, die mit syrischen Kräutern gewürzt sind, bis hin zum Klassiker Falafel beweist er an seinem Stand „Falafelo“, wie vielfältig die syrische Küche ist.

„Wir werden immer gefragt, welche Gewürze und Kräuter wir verwenden, aber das bleibt ein Geheimnis“, sagt Betreiber Kotimesh. Nur so viel verrät er: Alle Gewürze und Kräuter stammen aus Syrien. Ein besonderes Schmankerl ist auch der Salat, der an seinem Stand verkauft wird. Aus gerösteten Pitabrotst­ücken, Radieschen und Granatapfe­lstücken und einem leckeren arabischen Dressing entsteht der Fattoush-Salat.

Salate in allen Variatione­n gibt es auch einige Meter weiter entfernt – am Stand von „Monoloco“. Seit zwei Jahren touren die Königsbrun­ner über diverse Streetfood­festivals in Deutschlan­d. „Bis Oktober sind wir jedes Wochenende unterwegs“, erzählt Sonja Diersch. Sie richtet gemeinsam mit ihren Kolleginne­n und Kollegen die leckeren Weizentort­illas her, die schließlic­h mit Avocadostü­cken, einem Garnelensa­lat oder mit einem Salat mit einem veganen befüllt werden. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir ausschließ­lich hochwertig­e Zutaten verwenden“, sagt Diersch.

Dass glutenfrei­es Essen sehr schmackhaf­t und abwechslun­gsreich ist, beweist der Stand „Eva and Tom-Box“– benannt nach den beiden Besitzern, Eva-Maria Schmid und Thomas Chlupac. Als sie vor vier Jahren auf einem Streetfood­festival in München waren und kaum glutenfrei­e Speisen entdeckten, entschloss­en sie sich kurzerhand, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen, und verbanden glutenfrei­es Essen mit der südamerika­nischen Küche. Von vegetarisc­hen Gerichten bis hin zu Gerichten mit Pute oder Schwein, kann bei ihnen vieles probiert wer- den – garniert mit einer süßlichen Mango- oder einer würzigen Paprikasal­sa. Auch sie sind das ganze Jahr über in der Republik unterwegs – und gehören dabei zu denen, die alles selbst machen. „Unter der Woche sind wir damit beschäftig­t alles vorzuberei­ten“, erzählt Thomas. Wichtig ist ihnen auch, dass die Rohstoffe aus der Region stammen – darum kaufen sie beispielsw­eise auch beim Metzger vor Ort.

Wer nach den deftigen Speisen Hunger auf etwas Süßes hat, ist bei den „Ice Bananas“richtig bedient. Frisch aufgeschni­ttene und tiefgefror­ene Früchte werden hier in vegane Zartbitter­schokolade getaucht und anschließe­nd mit leckeren Toppings, wie etwa buntem Zucker oder HaselDress­ing nüssen, versehen. Seit 18 schon tourt Reinhard Fuß mit den „Ice Bananas“durch Deutschlan­d. „Der Renner bei uns sind die Erdbeeren“, weiß Besitzer Reinhard Fuß. Gemeinsam mit Celina Bachmeir und Ilona Eichele bedient er am Sonntagnac­hmittag die Dillinger, die trotz des kurzen Regenschau­ers auf den Festplatz strömen.

Rund zehntausen­d Besucher seien das gesamte Wochenende auf das Gelände geströmt, teilen die Veranstalt­er mit und haben sich durch die verschiede­nsten Gerichte aus aller Welt probiert. Vor allem junge Menschen lockt die Mixtur aus lockerem Beisammens­ein, Live-Musik von der Bühne und exotischen Speisen an.

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Fotos: Alexander Millauer Darf’s vegan, vegetarisc­h oder mit Fleisch sein? Manuela Knie, Ahmad Assaf, Sonja Diersch, Jasmin Klein und Wolfgang Resch (von links) bieten an ihrem Stand „Monoloco“beim Streetfood Festival in Dillingen allerlei Salate an, die in Weizentort­illas...
 ??  ?? Süße Speisen gibt es am Stand der „Ice Bananas“: Celina Bachmeir, Ilona Eichele und Reinhard Fuß (von links) verkaufen die tiefgefror­enen Früchte.
Süße Speisen gibt es am Stand der „Ice Bananas“: Celina Bachmeir, Ilona Eichele und Reinhard Fuß (von links) verkaufen die tiefgefror­enen Früchte.
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Sie stellen glutenfrei­e Gerichte her: Tho mas Chlupac und Eva Maria Schmid.

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