Das ist ja der Gipfel! Baden auf Sentosa
Ganz aus der Nähe betrachtet ist’s ja ganz hübsch dort, wo sich USPräsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ab heute zum Gipfel treffen. Die vor Singapur teils künstlich aufgeschüttete Insel Sentosa (übersetzt: Frieden) hat weiße Sandstrände, Palmen, Dschungel – aber eben auch ein ganz großes Aber. Sie liegt in der meistbefahrenen Seestraße der Welt und direkt vor dem zweitgrößten Hafen des Planeten. Baden ist nur mit Containerschiff- und Tankeraussicht möglich. Da eine solche Schiffdichte nicht gerade positiv für die Wasserqualität ist, vergeht einem sofort die Lust aufs Baden an den Stränden von Sentosa. So gesehen also ein guter Platz für den Gipfel. Trump und Un sind schließlich nicht zum Baden dort – manche Experten sagen sogar, dass sie mit ihrer Politik der Annäherung überhaupt nicht baden gehen wollen. Bruno, der Hotelhund, ist ein Einwanderer. Bruno, dieser stolze weiße Maremma-Rüde, kommt aus der Toskana. „Aber im Herzen“, versichert Guiseppe lächelnd, während er auf der Frühstücksterrasse den Cappuccino serviert, „ist er ein echter Sizilianer“.
Warum das denn? Bruno döse den ganzen Tag im Schatten und stehe nur auf, wenn es etwas zu Essen gebe – ansonsten wolle er seinen Frieden. Wir scherzen noch weiter, woran man merke, dass Sizilien zu Italien gehöre, aber irgendwie halt auch nicht. Etwa beim Bier. Auf Sizilien trinkt man kein Moretti. Und dann sehen wir, wie der lebenskluge Bruno zu einem Olivenbaum trottet und sich einen Schattenplatz sucht.
Die Sonne sticht schon am frühen Vormittag. Auch wir sind sehr schnell Sizilianer geworden: Die Masseria degli Ulivi macht
Fremden die
Anpassung enorm leicht:
Man kann sehr gut im Schatten dösen und den Tag vertrödeln, zur Abkühlung schnell in den
Pool springen und wenn der kleine Hunger kommt, ins Restaurant schlendern.
Wir ignorieren mit großer Gelassenheit: Bocchia-Bahn, Tischtennisplatte, Tennisplatz und entdecken den lustigen Fitnessparcours erst nach fünf Tagen im Olivenwald. Die Zimmer sind hell und zurückhaltend eingerichtet und außer Vogelgezwitscher am frühen Morgen … Stille.
Das Landgut liegt im Südosten Siziliens rund neun Kilometer von der Barockstadt Noto entfernt – wenn man so will mitten im wunderschönen Nichts. Sanft geschwungene Hügel, tiefe Schluchten, kilometerlange, flechtenüberzogene Steinmäuerchen, blassgelbe Getreidefelder, grüne Olivenund Johannisbrotbäume. Überall huscht und raschelt es – ein Paradies für Eidechsen. Doch was interessiert das Bruno?
*
In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäuser vor, die unsere Redaktionsmitglieder und Mitarbeiter ausprobiert haben und bemerkenswert fanden.