Denzel investiert 3,5 Millionen
Im 80. Jahr seines Bestehens stellt sich das Wertinger Unternehmen weiter für die Zukunft auf. Zum Jubiläum wurde ein Handwerkertag mit 2000 Gästen gefeiert
Wertingen Im 80. Jahr ihres Bestehens hat die Firma Holz Denzel in Wertingen große Pläne. 3,5 Millionen Euro investiert das Unternehmen in einen Hallenneubau. Auf einer Grundstücksfläche von rund 14 000 Quadratmetern soll – Baubeginn in Kürze – neben dem bestehenden Firmengelände eine Lagerhalle in einer Größenordnung von über 6000 Quadratmetern Grundfläche entstehen. Insgesamt verfügt der Holzgroßhandel damit über ein Firmenareal von 100000 Quadratmetern, davon sind rund 36000 Quadratmeter überdacht. „Mit dieser Investition wollen wir die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen weiter steigern, die Lieferbereitschaft erhöhen und das künftige Firmenwachstum ermöglichen“, kündigte am Sonntag Firmenchef Christoph Denzel an.
80 Jahre Holz Denzel seien nicht genug, sagte Christoph Denzel beim Handwerkertag, den die Firma anlässlich des Jubiläums mit rund 2000 geladenen Gästen veranstaltete. Für Kunden und Lieferanten wurde ein Dankeschön-Tag veranstaltet mit Informationen, Firmenschau, Spaß für Kinder und Sonntagsessen – vom Schweinebraten bis zur Nachmittagskaffee-Torte.
Denzels Kunden, die von 100 Mitarbeitern, darunter 15 Außendienstmitarbeiter, betreut und von 16 eigenen Lkws beliefert werden, kommen aus ganz Süddeutschland – „von München bis Ulm und Ansbach bis Kaufbeuren“, wie Denzel erklärte.
Das Unternehmen hat sich im Laufe der Jahrzehnte vom Sägewerk bis zum heutigen Holzgroßhandel gewandelt. Christoph Denzel blickte zurück: Den Grundstein legte sein Großvater Alois Denzel, der 1938 die Weyhenbergmühle kaufte – eine Mühle, Landwirtschaft und ein kleines Gattersägewerk. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 die Sägemühle neu gebaut und der Grundstein für den Holzhandel geschaffen. 1963 übergab Alois Denzel den Mühlenbetrieb an seinen Sohn Rudolf und den Holzbetrieb sowie die Landwirtschaft an den Sohn Siegfried, heute Seniorchef der Firma.
Die Wandlungen der Zeit gingen nicht am Unternehmen vorüber, und so wurde 1964 die Landwirtschaft aufgegeben und 1972 die Mühle stillgelegt. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der Firma „Moderne Bauelemente“.
Stetes Wachstum war dem Unternehmen beschert – beim 50. Firmenjubiläum im Jahr 1988 beschäftigte Denzel 36 Mitarbeiter mit einem Jahresumsatz von 17 Millionen Mark. Eine weitere Veränderung 2013: „Moderne Bauelemente“wurde in die Alois Denzel KG integriert, seither ist die Firma reiner Holzgroßhandel, der Profi-Kunden beliefert. Das letzte Rundholz wurde im Sägewerk im Jahr 2015 einge- schnitten, 2017 der Übergang auf die dritte Generation abgeschlossen. Peter und Christoph Denzel übernahmen die Firmenanteile von den Eltern Siegfried und Elfriede Denzel.
Christoph Denzel dankte seinem Vater, der das Unternehmen erfolgreich über sechs Jahrzehnte geführt habe. Und er dankte auch den Vertretern der Stadt Wertingen und des Landkreises Dillingen: „Wir fühlen uns wohl in dieser Region, denn hier lässt es sich nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut leben.“
Landrat Leo Schrell hörte das gerne und gab den Dank zurück. Auch dank seiner mittelständischen Unternehmen habe sich der Landkreis Dillingen in den vergangenen Jahrzehnten zu einem dynamischen Wirtschaftsraum und einem liebenswerten Lebensraum entwickelt. Im engen Schulterschluss mit der heimischen Wirtschaft und den Kommunen sei es gelungen, den Menschen in der Region sichere und qualifizierte Arbeitsplätze und den Jugendlichen genügend Ausbildungsplätze zu bieten. Nicht umsonst habe der Landkreis Dillingen zusammen mit dem Landkreis Donau-Ries die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland – 1,5 Prozent. Das Unternehmen Denzel sei an dieser positiven Entwicklung mitbeteiligt. Die Standorttreue und die positive wirtschaftliche Entwicklung des Familienbetriebs kommen allen zugute.
Als Vertreter der Stadt Wertingen gratulierte Zweiter Bürgermeister Johann Bröll zum Jubiläum und zeigte sich ebenso froh, die Firma Denzel in Wertingen zu wissen: „Sie sind mit ihrer Firma ihrer Heimatstadt treu geblieben und haben mitgeholfen, die Infrastruktur maßgeblich zu verbessern“, wandte sich Bröll an Seniorchef Siegfried Denzel.
Bröll ging auch auf das Neubauprojekt der Firma ein. Deren Stärke sei es, die Zeichen der Zeit rechtzeitig zu erkennen und auf die Erfordernisse des Marktes zu reagieren.