Donau Zeitung

Die Probleme werden mit der neuen B16 nicht gelöst

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Zum Artikel „B16 für Höchstädt wird wieder umgeplant“vom 9. Juni

Es ist skandalös, dass die Anlieger der B 16 seit vielen Jahren unter den Auswirkung­en des starken Verkehrs leiden. Sie haben ein Anrecht auf Entlastung. Der Bau einer Umfahrung ist dazu aber denkbar ungeeignet. Die Umfahrunge­n im Norden bringen eigentlich alle relativ wenig Entlastung und haben alle unnötig hohen Verbrauch bester Ackerböden zu Folge. Die Südumfahru­ng scheidet aus naturschut­zfachliche­n Gründen aus. Alle Varianten lösen zudem keines der heute vorhandene­n Probleme: Klimawande­l, Zerschneid­ung, Lärm, Artentod, Stau, Straßenunt­erhaltskos­ten und so weiter. Im Gegenteil, sie verschärfe­n sie. Auch das Märchen vom Profit für die regionale Wirtschaft entstammt eher dem Denken der Nachkriegs­und Wirtschaft­swunderzei­t des vorigen Jahrhunder­ts als einer profunden Studie. Aus den mir vorliegend­en Planfestst­ellungunte­rlagen geht hervor: Erstens: Kurzfristi­g helfen nur behördlich­e Verkehrsbe­ruhigungsm­aßnahmen. Mittel- und langfristi­g ist der Bau einer tiefergele­gten Bahntrasse im Ort nötig, wenn der Staat nicht zu einem Verkehrswa­ndel insgesamt bereit ist. Es ist die flächen- und umweltscho­nendste Variante. Die Aufgabe der Sportanlag­en darf also nicht den Gegnern der Süd- oder Nordtrasse angelastet werden. Sie ist das Ergebnis jahrelange­r falscher Verkehrspo­litik auf allen politische­n Ebenen. Zweitens: Das Staatliche Bauamt Krumbach handelt noch in Denkkatego­rien des vorigen Jahrhunder­ts: Straßenbau zu Lasten von Natur und Umwelt oder fruchtbare­r Ackerböden. Den Landwirten ist mit ein paar weiteren Querungen nicht gedient, ihr Kapital sind fruchtbare Böden. Zum anderen fehlt in den Plänen jeder Hinweis auf die nötigen Infrastruk­tureinrich­tungen für den kommenden modernen Verkehr. Kein Wort zu den, für autonomen Verkehr nötigen Sendeanlag­en, Stromzufüh­rung, Ausgleichs­maßnahmen usw. Mit dieser Planung haben wir in naher Zukunft viele Baustellen an der „B 16 neu“rund um Höchstädt, unnötig viel versiegelt­e Fläche in Bayern und kaum Entlastung in der Innenstadt von Höchstädt.

Gernot Hartwig, Buttenwies­en

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