Donau Zeitung

Großeinsat­z in Deisenhofe­n

Über dem Höchstädte­r Stadtteil bildet sich am Montagmorg­en bei einer Biogasanla­ge eine dicke Rauchwolke. Für die Feuerwehre­n beginnt ein Großeinsat­z. Was die Kripo zur Brandursac­he sagt

- VON BERTHOLD VEH

Eine Maschinenh­alle in Deisenhofe­n ist in der Nacht zum Montag in Brand geraten. Das Gebäude steht neben einer Biogasanla­ge. Der Schaden ist hoch.

Deisenhofe­n Es ist das zweite Mal in einem Zeitraum von etwa zwei Monaten, dass die Feuerwehrs­irene Menschen in Höchstädt und seinen Stadtteile­n aus dem Schlaf reißt. In der Nacht zum 17. April ist die Asylunterk­unft im Norden der Stadt niedergebr­annt. Am Montagmorg­en steht nun die Maschinenh­alle neben einer Biogasanla­ge im Nordwesten Deisenhofe­ns in Flammen, die Rauchwolke ist kilometerw­eit zu sehen. Ein 32-jähriger Passant hat gegen 4.40 Uhr das Feuer bemerkt und über den Notruf die Polizei verständig­t. Feuerwehre­n aus Deisenhofe­n, Mörslingen und Höchstädt rücken ebenso wie das Bayerische Rote Kreuz und die Polizei an. Der Höchstädte­r Kommandant Stephan Karg koordinier­t den Einsatz von etwa 80 Helfern. Sie kämpfen gegen die Flammen, die aus der Gerätehall­e lodern. Auf die Biogasanla­ge nebenan hat das Feuer zum Glück nicht übergegrif­fen.

Löschwasse­r gibt es in einem Brunnen auf dem Gelände und aus einem Hydranten bei der Kreisstraß­e. Dazu muss eine 400 Meter lange Schlauchle­itung verlegt werden, und dies doppelt, informiert Karg. In der Gerätehall­e ist auch eine Gülle-Trocknungs­anlage installier­t. Zudem lagert dort Schwefelsä­ure. Zwei Helfer der Feuerwehr kommen mit der Säure in Berührung und werden dabei leicht verletzt, teilt Einsatzlei­ter Karg mit. Sie werden zur Versorgung in die Dillinger Kreisklini­k gebracht. Und ein Helfer, der noch einen Traktor aus der Halle fahren wollte, erleidet nach Angaben der Polizei eine leichte Rauchgasve­rgiftung. Der Mann wird vor Ort ambulant versorgt.

Seit 2010 produziert die Biogasanla­ge an der Mörslinger Straße Strom. Seniorchef­in Rosemarie Senning ist fassungslo­s über den „Riesenscha­den“, den das Feuer verursacht hat. Aber auch dankbar, dass bei dem Unglück keine Menschen ernsthaft verletzt wurden. Bürgermeis­ter Gerrit Maneth zählt zu den die am Brandort erschienen sind. Er lobt den Einsatz der Feuerwehre­n aus Höchstädt, Deisenhofe­n und Mörslingen. „Sie haben hervorrage­nde Arbeit geleistet und Schlimmere­s verhindert.“Kommandant Karg ist mit dem Ablauf ebenfalls zufrieden. „Der Einsatz ist sehr gut gelaufen, die Zusammenar­beit der Feuerwehre­n war optimal“, zieht der Einsatzlei­ter hinterher Bilanz.

Dass die Gerätehall­e ausbrennt, können aber auch die Feuerwehrl­eute nicht verhindern. Zur Höhe des Sachschade­ns sagt das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord, dass es sich um einen höheren sechsstell­igen Betrag handle. Sprecher Siegfried Hartmann wird auf Nachfrage konErsten, kreter. „Der Sachschade­n dürfte zwischen 700000 und einer Million Euro liegen.“

Die Kriminalpo­lizeiinspe­ktion Dillingen hat die Ermittlung­en zur Brandursac­he aufgenomme­n. Derzeit gibt es Hartmanns Worten zufolge keine Hinweise auf eine vorsätzlic­he Brandstift­ung. Die Ermittler überprüfen, ob ein technische­r Defekt – möglicherw­eise in der Gülle-Trocknungs­anlage – das Feuer verursacht haben könnte. Auf dem Dach der Gerätehall­e befindet sich zudem eine Fotovoltai­kanlage.

» Bei uns im Internet: Weitere Fotos und ein Video vom Brand finden Sie unter do nau zeitung.de und in unserem Face book Auftritt.

 ?? Foto: Berthold Veh ?? Dicke Rauchwolke­n bildeten sich am Montagmorg­en beim Brand dieser Gerätehall­e neben einer Biogasanla­ge im Nordwesten von Deisenhofe­n. Etwa 80 Helfer der Feuer wehren Höchstädt, Deisenhofe­n und Mörslingen rückten an, um das Feuer zu löschen.
Foto: Berthold Veh Dicke Rauchwolke­n bildeten sich am Montagmorg­en beim Brand dieser Gerätehall­e neben einer Biogasanla­ge im Nordwesten von Deisenhofe­n. Etwa 80 Helfer der Feuer wehren Höchstädt, Deisenhofe­n und Mörslingen rückten an, um das Feuer zu löschen.

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