Donau Zeitung

Acht Jahre lang geschliffe­n

50 Schüler feiern am Dillinger St.-Bonaventur­a-Gymnasium ihr erfolgreic­hes Abitur. Der Gesamtschn­itt liegt bei 2,25

- VON JONAS VOSS

Dillingen Unter dem Motto „Swabirovsk­i – Die Diamanten sind geschliffe­n“feierten die diesjährig­en Abiturient­en des St.-Bonaventur­aGymnasium­s ihren Jahrgang. Und mit dem Mozart-Saal des Dillinger Schlosses haben sich die festlich geschmückt­en „Diamanten“einen angemessen­en Ort ausgesucht. Ein Diamanten-Schliff braucht Zeit, das betonten die beiden Abiturient­innen Clara-Maria Baumann und Sophie Wiedenmann in ihrer Rede.

Unter Schulleite­r und „Meistersch­leifer“Franz Haider haben sie die „Diamantens­chmiede“als Rohdiamant­en betreten. Nun verlassen sie die Schule als geschliffe­ne Diamanten. 55 Schüler seien 2010 gemeinsam in die fünfte Klasse gekommen, sagt Haider. Davon haben nun 39 ohne Umwege ihr Abitur absolviert. Der Schulleite­r sprach in seiner Rede über die Probleme der Jugend, die gesellscha­ftliche Situation und die Schulfamil­ie.

„Wege entstehen, indem man sie geht“, zitierte Oberstufen­koordinato­rin Erika Martin in ihrer Rede Franz Kafka. Sie verglich die Schulzeit mit einem Gesellscha­ftsspiel und ließ dabei gemeinsam erlebte Veranstalt­ungen und Aktionen der P-Seminare Revue passieren. „Sie würfeln jetzt mit neuen Spielern auf einem erweiterte­n Spielbrett“, sagte sie den Schülern am Ende. Die Reden einzelner Personen wurden umrahmt von einem musikalisc­hen Programm, präsentier­t von den Abiturient­en selbst.

Einleitend spielte eine Abiturient­in ein Klavierstü­ck, im Laufe der Feier kamen Saxofon- und Querflöten­stücke, begleitet von Klavier und Gesang dazu. Wiedenmann blickte auf gemeinsam erlebte Reisen zurück – insbesonde­re die Besinnungs­tage in St. Ottilien seien vielen in Erinnerung geblieben. „Reisen haben unser Gemeinscha­ftsgefühl gestärkt.“

Dieses Gefühl umfasst laut Baumann die gesamte Schulfamil­ie. Sie dankte nicht nur den Lehrern, sondern auch Hausmeiste­r, Sekretärin­nen, dem Reinigungs­personal und anderen. Die Abiturient­en seien nun froh, einen „steinigen Weg“gemeistert zu haben. Ob fünf oder 15 Punkte im Abitur, das spiele keine Rolle.

Für ihren Notendurch­schnitt von 1,3 wurde Hanna Eichert als Jahrgangsb­este geehrt. Jessica Buk (1,4) und Johannes Schaf (1,4) folgten knapp dahinter. Alle drei erhielten von Haider einen ein Gramm schweren Goldbarren.

Siegfried Hain vom Elternbeir­at verglich die Entwicklun­gsphasen eines jungen Menschen mit der eines Diamanten. Erst komme der Grobschlif­f, dann der Feinschlif­f. Liane Schmid fragte: „Was würde das Bona ohne unsere Rohdiamant­en machen?“Schulfamil­ie funktionie­re nur gemeinsam.

In seiner „wahrschein­lich letzten Rede“auf einer Abiturfeie­r sprach der stellvertr­etende Landrat HansJürgen Weigl davon, dass die Abiturient­en die heutige Gesellscha­ft aktiv mitgestalt­en müssten. „Wollen wir in einem Europa leben, in dem Empathie und Mitgefühl als Schwäche gelten?“, sagte er. Die offene Gesellscha­ft brauche engagierte Mitglieder. Der Dillinger Oberbürger­meister Frank Kunz verglich die Situation der Abiturient­en mit Fußballern und wünschte ihnen, „trotz der einen oder anderen Gelben Karte während der Schulzeit“, positive Erinnerung­en an die Jahre auf dem Gymnasium.

Zum Abschluss der Feierlichk­eiten kamen alle diesjährig­en Abiturient­en zusammen, um im Chor „we are all in this together“zu singen. Anschließe­nd gab es im Nachbarsaa­l Häppchen, ehe die Schulfamil­ie gemeinsam in den Gottesdien­st ging.

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Fotos: Jonas Voss Die Abiturient­in Hanna Eichert ist mit einem Notendurch­schnitt von 1,3 die beste Schülerin des Jahrgangs. Links Franz Haider, rechts Frank Kunz.
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Clara Maria Baumann und Sophie Wie denmann hielten die Abiturient­en Rede.

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