Löw: Gehen oder bleiben?
Ein Pro und Contra
Pro ● Ein erfolgloses Turnier wischt nicht zwölf gute Jahre aus. Vor dem Tiefpunkt in Russland führte Löw, der 2004 als Assistent von Jürgen Klinsmann beim DFB begann, die Nationalmannschaft inklusive des gewonnenen Confed Cups 2017 bei sechs Turnieren immer mindestens ins Halbfinale.
● Das Spieler Potenzial Spieler wie Kroos, Müller, Hummels oder Boateng haben nicht plötzlich das Fußballspielen verlernt. Junge Confed-Cup-Sieger wie Werner, Kimmich, Goretzka, Süle oder Brandt haben die Zukunft noch vor sich. Der im Trainingslager aussortierte Leroy Sané, ein Serge Gnabry oder neue Gesichter wie Augsburgs Linksverteidiger Philipp Max könnten dazustoßen. Dass Löw zum Entwickler taugt, bewies er 2017 mit seinen Confed-Cup-Bubis.
● Löw wieder erden Der DFB und vor allem Teammanager Oliver Bierhoff hätten die Chance, Löw jetzt wieder zu erden, wenn dieser seinen Vertrag (bis 2022) doch erfüllen will. Löw müsste wieder härter arbeiten, der Stab um ihn herum müsste erneuert werden. Contra ● Das Aus war auch Löws Versagen
Keine Frage. Löw hat es bei dieser WM nicht hinbekommen. Es stand keine Einheit auf dem Platz. Er ignorierte Warnzeichen. Er setzte in der Vorbereitung das Leistungsprinzip außer Kraft. Seine Weltmeister funktionierten nicht.
● Ein neuer Trainer wäre unbelastet Özil? Gündogan? Khedira? Könnte Löw mit diesen Spielern den Neustart angehen? Wohl kaum. Und das nicht nur aus Leistungsgründen. Schon vor der WM deutete Löw das Ende der goldenen WeltmeisterGeneration an. (dpa)