Adeus, Ronaldo
Uruguay schießt Portugal aus dem Wettbewerb
Sotschi Cristiano Ronaldo lächelte schon wieder, vor allem lächelte er nach dem Ende seines vielleicht letzten WM-Traums vieles weg. Seinen Frust über den nächsten gescheiterten Anlauf auf den goldenen Pokal wollte sich Portugals Weltfußballer nicht ansehen lassen. Ausführlich darüber reden mochte der 33-Jährige nach dem 1:2 im Achtelfinale gegen Uruguay erst recht nicht.
Aber zumindest an einem Mikrofon des Weltverbandes Fifa blieb er kurz vor dem Verlassen der Arena in Sotschi dann doch für wenige Sekunden stehen – und deutete seinen Abschied aus der Seleção an.
„Ich bin mir sicher, dass die Seleção auch in Zukunft zu den Besten der Welt gehören wird, mit großartigen Spielern und einer fantastischen, jungen Mannschaft“, sagte CR7. Portugal werde weiterhin Titel gewinnen und den Portugiesen viel Freude bereiten. Ob er nach der früh zerstörten Titel-Hoffnung dann auch noch zu dieser Mannschaft gehört, ließ der ChampionsLeague-Sieger von Real Madrid dagegen offen. Das sei nicht der Moment, um darüber zu reden, meinte er knapp.
Während in Portugal Trauer herrschte, war in Uruguay Karneval. In der Hauptstadt Montevideo tanzten die Anhänger trotz winterlicher Kälte auf den Straßen. Die Fans erinnerten dabei auch an Uruguays Triumph bei der ersten Weltmeisterschaft 1930, als ihre Mannschaft den Titel holte. „Wir kommen zurück, wir kommen zurück, wir kommen noch mal zurück. Wir werden wieder Champion wie das erste Mal“, sangen sie.
Allerdings hat Uruguay jetzt auch Sorgen. Ausgerechnet der Matchwinner und zweifache Torschütze Edinson Cavani humpelte ins Mannschaftshotel. Der Stürmer von Paris Saint-Germain war in der 74. Minute angeschlagen ausgewechselt worden.
„Er hatte Schmerzen und ich weiß nicht, welche Verletzung er hat“, sagte Tabarez. Er mache sich Sorgen, da bis zum Viertelfinale gegen Frankreich am kommenden Freitag in Nischni Nowgorod nicht viel Zeit bleibe. Cavani selbst war nach der Partie trotz seiner Verletzung bester Laune: „Ich bin unendlich glücklich und sehr zufrieden mit dem, was wir geschafft haben. Das ist wirklich toll. Es ist unglaublich beeindruckend und es rührt mich zutiefst, was hier passiert ist. Das haut mich um.“Cavani ist optimistisch, dass sein Team das Viertelfinale gegen Frankreich übersteht: „Aber jetzt geht es weiter. Wir sehen, dass das Ganze jetzt läuft und müssen diesen Traum weiterleben. Wir glauben, dass wir bis zum Schluss durchhalten können.“Für Sturmpartner Luis Suárez ist das Wichtigste, dass Cavani gegen die Franzosen dabei ist: „Wir alle hoffen und drücken die Daumen, dass er sich so schnell wie möglich erholt. Edi ist sehr wichtig für die Mannschaft.“
Tore 1:0 Cavani (7.), 1:1 Pepe (55.), 2:1 Cavani (62.)
Zuschauer 44 287