Donau Zeitung

Wie sich der Asylkonfli­kt in der Union dramatisch zugespitzt hat

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● Donnerstag, 14. Juni Der Asylkon flikt eskaliert. Eine Bundestags­debat te wird unterbroch­en, die Abgeordnet­en von CDU und CSU beraten in ge trennten Sitzungen. Seehofer droht Mer kel mit einem nationalen Alleingang.

● Montag, 18. Juni CDU und CSU ei nigen sich darauf, dass Kanzlerin An gela Merkel bis zum EU Gipfel zwei Wo chen Zeit bekommt, um europäisch­e Lösungen oder bilaterale Absprachen mit anderen EU Staaten zu erreichen. Die CSU beharrt jedoch auf die Zurück weisung von Flüchtling­en an der deutschen Grenze. Merkel verweist auf ihre Richtlinie­nkompetenz.

● Sonntag, 24. Juni Ein Sondertref­fen von 16 EU Staaten findet in Brüssel statt – ohne konkrete Beschlüsse.

● Donnerstag, 28. Juni Beim EU Gip fel in Brüssel verständig­t sich die Uni on auf einen härteren Kurs in der Flücht lingspolit­ik. Aus Seenot gerettete Menschen sollen in Aufnahmeze­ntren in EU Ländern untergebra­cht und der Grenzschut­z ausgebaut werden. Wande rungsbeweg­ungen von Flüchtling­en innerhalb der EU sollen möglichst ver hindert werden. Dabei sollen die EU Staaten eng zusammenar­beiten.

● Freitag, 29. Juni Mit Spanien und Griechenla­nd bereitet Merkel bilate rale Rücknahmea­bkommen für dort be reits registrier­te Flüchtling­e vor. Im Gegenzug soll Deutschlan­d gemäß den EU Regeln Flüchtling­e zu ihren be reits in Deutschlan­d anerkannte­n Ange hörigen reisen lassen. Am Abend in formiert Merkel Bundesinne­nminister Horst Seehofer und SPD Chefin An drea Nahles über weitere Beratungse­r gebnisse. Demnach gelangen auch Absprachen mit 14 weiteren EU Staaten zur Beschleuni­gung der Rücknahme von Flüchtling­en. Polen, Ungarn und Tschechien dementiere­n dies aller dings später.

● Samstag, 30. Juni Merkel und See hofer treffen sich zu einem Vierau gengespräc­h im Kanzleramt. Seehofer sieht offenbar kein Entgegenko­mmen der Kanzlerin und bewertet die Brüsseler Ergebnisse als ungenügend.

● Sonntag, 1. Juli CDU und CSU kom men in getrennten Sitzungen in Ber lin und München zusammen, die sich über viele Stunden bis tief in die Nacht ziehen. In der CSU Sitzung bietet Seehofer auch seinen Rücktritt als Parteichef und Bundesinne­nminister an. Zum Abschluss zeigt er sich jedoch zu einem weiteren Gespräch über eine mögliche Einigung mit Merkel am Montag bereit. (afp)

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Foto: Photothek, Imago Leerer Sitzungssa­al der Unionsfrak­tion im Bundestag. Gibt’s noch eine gemein same Zukunft?
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Foto: Peter Kneffel, dpa Der große Knall: Horst Seehofer in der Nacht auf Montag nach der CSU Vor standssitz­ung.

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