Das „Chrischtkindle“bringt das neue Wasserwerk
Stadtwerke Der Bau des 6,5-Millionen-Euro-Projekts läuft nach Plan. Nicht eingeplant waren die jüngsten Rohrbrüche
Dillingen Das ist nicht neu. Wenn der Chef der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (DSDL), Wolfgang Behringer, in der Stadtratssitzung über die Entwicklung des Energie-Dienstleisters berichtet, gibt es immer Anerkennung. So auch dieses Mal. Das gegenwärtige Mega-Projekt läuft nach Plan. „Zum Chrischtkindle 2018 wird’s wohl fertig“, sagte Behringer und meinte dabei den Neubau des 6,5 Millionen Euro teuren Dillinger Wasserwerks. „Wir sind dran, dieses Ziel zu erreichen.“
Das neue Lauinger Wasserwerk, das 2,3 Millionen Euro gekostet hat, sei bereits 2016 in Betrieb genommen worden. Seit 2010 hätten die Stadtwerke etwa 20 Millionen Euro in die Wasserversorgung investiert. Behringer nannte auch die Sanierung der DSDL-Zentrale in der Regens-Wagner-Straße für 1,4 Millionen Euro. Das mehr als 120 Jahre alte Gebäude ist inzwischen seine hässliche Verkleidung los, die ursprüngliche Backsteinfassade ist wieder zu sehen. Und die Stadtwerke haben dafür den Denkmalpreis des Landkreises erhalten. „Unser Hauptgebäude schaut in der Tat sehr, sehr gut aus“, sagte Behringer.
Weiter gehe es jetzt bei den DSDL mit der Sanierung des Leitungsnetzes. Die Länge der Wasserleitungen betrage allein in Dillingen mehr als 200 Kilometer. Unter der alten B 16 seien die maroden Wasserleitungen im Bereich zwischen dem Taxispark und der Abzweigung zur Bundeswehr erneuert worden. Demnächst sei der Abschnitt zwischen der Prälat-Hummel-Straße und der Bleichstraße dran. Dort hatte es jüngst zwei Mal Wasserrohrbrüche gegeben, informierte der Werkleiter. Mit dem Ergebnis, dass sich zuletzt in der Prälat-Hummel-Straße ein riesiger See gebildet hatte. Die Steuerung pumpte immer mehr Wasser – auch von Lauingen – nach Dillingen, weil die Automatik von einem gewaltigen Wasserverbrauch ausging. 800 Kubikmeter Wasser liefen auf die Straße. Jetzt wurde eine Obergrenze in der Steuerung programmiert, kündigte Behringer an.
Der Werkleiter erläuterte auch die Erschließung von Baugebieten, etwa im Egaublick II in Schretzheim, im Steinheimer Westen und am Hartweg in Kicklingen. Oberbürgermeister Frank Kunz kritisierte in diesem Zusammenhang die Telekom heftig. Das Unternehmen sei in Kicklingen und Schretzheim dem Grundversorgungs-Anspruch nicht nachgekommen. „Wir hätten im Egaublick und auch in Kicklingen ohne die Stadtwerke keine Telefonleitung“, sagte Kunz. Die DSDL hätten die Versorgung mit Telefon und Internet sichergestellt. „Was die Telekom hier abgibt, ist ein erbärmliches Bild“, bedauerte Kunz. „Ich bin zutiefst verärgert.“
Umlandfraktionschef Josef Kreuzer lobte die Stadtwerke auch als einen großen Arbeitgeber. Zudem habe man mit den DSDL einen Ansprechpartner vor Ort, der sofort zur Stelle sei, wenn irgendetwas passiert.